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PARFORCE der TU Freiberg kann 1000 Kilogramm Phosphorabfälle pro Tag aufarbeiten

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Das PARFORCE-Team.

Die Technologie ist besondere für kommunale Kläranlagen interessant. Diese sind zukünftig verpflichtet, Phosphate zurückzugewinnen.

Phosphatgewinnung aus KlärschlammAm 27. März wurde die erste Versuchsreihe im industriellen Maßstab mit der PARFORCE-Technologie erfolgreich abgeschlossen. Die PARFORCE-Technologie ist eine von Wissenschaftlern des Instituts für Technische Chemie der TU Bergakademie Freiberg entwickeltes innovatives Verfahren  zur Gewinnung von Phosphorsäure aus Produktionsrückständen.

Um zu zeigen, dass das Verfahren im industriellen Maßstab genutzt werden kann, wurde am Institut für Technische Chemie auf dem Campus der TU eine Demonstrationsanlage mit einer Tageskapazität von bis zu 1000 Kilogramm Einsatzstoff errichtet. Die Anlage wird im Rahmen eines 24-monatigen Förderprojektes vom Bundeswirtschaftsministerium und dem Freistaat Sachsen mit insgesamt 1,3 Mio. € finanziert. Sie wurde im September 2017 durch die damalige Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries eingeweiht und im Dezember 2017 durch den Sächsischen Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft offiziell in Betrieb genommen. 

Die neue VersuchsanlagePhosphor ist ein lebensnotwendiges, nicht-regenerierbares Element. Menschen, Tiere und Pflanzen benötigen es für ihr Zellwachstum. Da Europa über keine eigenen Lagerstätten verfügt und Phosphor überwiegend aus geopolitisch schwierigen Regionen importiert werden muss, wurde es von der EU-Kommission zum kritischen Rohstoff erklärt. 

Neue Klärschlammverordnung

Phosphate werden unter anderem in der Landwirtschaft als Düngemittel benötigt. Über die Nahrungskette gelangen die Phosphate ins Abwasser und werden in Kläranlagen entfernt. Die Phosphate werden im Klärschlamm gebunden und somit dem Stoffkreislauf entzogen. 

Die neue ForschungsanlageUm Phosphate zurückzugewinnen, hatte die Bundesregierung im Oktober 2017 eine neue Klärschlammverordnung, die die Verwertung von Klärschlämmen regelt, erlassen. Hiernach müssen Betreiber kommunaler Abwasser­reinigungsanlagen ab 2029 die im Klärschlamm gebundenen Phosphate zurückgewinnen. Die Rückgewinnungsverpflichtung kann entweder direkt aus dem Klärschlamm oder nach einer Verbrennung aus den Aschen erfüllt werden.

Phosphorsäure ist eine Basis-Chemikalie, die in einer Vielzahl von Anwendungen als Roh- oder Hilfsstoff zu Einsatz kommt. Die Anwendungsgebiete reichen von der Düngemittelherstellung über die Lebensmittelproduktion bis hin zum Einsatz in der Halbleiterindustrie. 

Parforce-Mitarbeiter bei der Arbeit.Die Wissenschaftler der Bergakademie hatten im Dezember 2017 die PARFORCE Engineering & Consulting GmbH gegründet und bieten Betreibern von kommunalen Kläranlagen Unterstützung bei der Umsetzung der neuen Klärschlammverordnung an. Mit ihren Erfahrungen im Bereich Phosphor können sie nicht nur die Technologie anbieten, sondern auch technische, wirtschaftliche und strategische Fragen klären. 

 

Weitere Informationen: http://parforce-technologie.de

 

Logoleiste Fördermittelgeber

EU Logo

 

 

 


Innovatives Flipchart aus Freiberg

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Bei der Gründung von "CompactChart".

Das Gründerteam erhielt Ende März die Zusage vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie für ein EXIST-Gründerstipendium. Das Stipendium fördert die Personalkosten des Gründerteams für die nächsten 12 Monate und stellt einmalig 30.000 € Sachmittel für Umsetzung der Gründungsidee zur Verfügung. Dank der finanziellen Unterstützung kann nun das Geschäftsmodell ausgereift und die Produktentwicklung vollendet werden. Die Markteinführung ist für die zweite Jahreshälfte geplant. Hierbei wird das dreiköpfige Freiberger Team  von dem Gründernetzwerk SAXEED der TU Bergakademie Freiberg sowie von Professor Matthias Kröger, Leiter des Institutes für Maschinenelemente, Konstruktion und Fertigung, betreut und unterstützt.

Die Idee entstand vor vier Jahren bei Vorbereitungsarbeiten verschiedener Seminare an der Bergakademie. „Diese unhandlichen und schweren Flipcharts in den großen Gebäudekomplexen von A nach B zu transportieren – da muss es doch eine bessere und leichtere Möglichkeit geben!“, hatte Teamleiter Sanny Reich überlegt, der in Freiberg Keramik- , Glas- und Baustofftechnik sowie Wirtschaftsingenieurwesen studierte. So entstand die Idee des nur sieben Kilogramm schweren CompactCharts, das wie ein Roll-up zusammengerollt und verstaut werden kann. Es soll auf Messen und online über das Internet vertrieben werden.  Demnächst soll auch eine digitale Variante entwickelt werden.

Mehr Informationen unter:

http://www.compact-chart.de/

https://www.facebook.com/CompactChart/

Die TU Bergakademie Freiberg fördert durch das Gründernetzwerk SAXEED Ausgründungen und die Verwertung von Forschungsergebnissen. SAXEED sensibilisiert und motiviert Studierende, Hochschulabsolventen und Hochschulmitarbeiter für die Idee der eigenen Unternehmensgründung. Durch das breite Angebot an Netzwerk- bzw. Lehrveranstaltungen werden Gründer qualifiziert und von erfahrenen Gründerbetreuern von der Bewertung der Geschäftsidee über die Entwicklung des Geschäftsmodells bis zur Gründung des eigenen Startups begleitet.

Elektrisches Lastenrad soll das Auto im Alltag ersetzen

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TU-Mitarbeiterin auf einem Lastenfahrrad.

Das Institut für Elektrotechnik der TU Bergakademie Freiberg forscht an einem Konzept für einen Leih-Service mit kompakten und alltagstauglichen Kleintransporträdern. Sie sollen künftig in Freiberg getestet werden.

Hintergrund sind die Emissionsbelastung und die kritische Parksituation in Innenstädten. Laut einer Studie des Bundesumweltministeriums können sich 79 Prozent der Autofahrer vorstellen, öfter auf das Auto zu verzichten, zwei Drittel davon würden stattdessen das Fahrrad nutzen. Da kommt die Idee der Freiberger Forscher für elektrische Transportfahrräder in der Universitätsstadt genau richtig.

Die ELEKTRON-Lastenfahrräder soll man mithilfe einer App mieten und dann an autonom funktionierenden Abstellboxen ausleihen und wieder abgeben können. Die gleichzeitige Integration in das Verkehrsnetz als Zubringer und Bindeglied zwischen öffentlichen Verkehrsmitteln schafft neue, individuell zugeschnittene und effiziente Mobilitätsangebote. Das Transportrad bietet hier einen idealen Anknüpfungspunkt, denn es ermöglicht das Mitführen von größerem Gepäck. 

Erproben wollen die Wissenschaftler das Konzept in zwei Städten unterschiedlicher Größe – am liebsten auch in Freiberg selbst. „Jeder Interessierte soll die ELEKTRON-App downloaden und das Angebot nutzen können – Studenten sogar kostenfrei. Damit soll der Weg vom Bahnhof zum Campus etwa nach dem Wochenende mit schwerer Reisetasche erleichtert werden. Auch der Einkauf im Supermarkt, inklusive Getränkekasten, soll dann ohne Auto problemlos möglich sein“, erklärt die Projektverantwortliche Prof. Jana Kertzscher vom Institut für Elektrotechnik. An verschiedene Stationen beispielsweise am Bahnhof, am Supermarkt, auf dem Campus und in weiteren Wohngebieten sollen die ELEKTRON-Bikes aufgeladen und ausgeliehen werden können. 

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die einjährige Konzeptionsphase bis Ende November 2018 mit 100.000 Euro. Daran soll sich eine dreijährige Testphase anschließen. 

Weitere Informationen: http://tu-freiberg.de/fakult4/et/institut

GEOSax erkundet Erzvorkommen in Sachsen

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Messungen untertage.

Ob Stromleitungen, Autoteile oder Ohrringe: Sie alle bestehen aus Metallen, die aus Erzen gewonnen werden. Um die Rohstoffquellen unter Tage besser aufspüren zu können, machen sich die Freiberger Wissenschaftler Schallwellen und elektromagnetische Felder zunutze. Über diese können sie die verschiedenen Strukturen unter der Erdoberfläche und deren Beschaffenheit analysieren. „Ist eine Struktur beispielsweise elektrisch sehr leitfähig, könnte das auf ein Erzvorkommen hindeuten“, erklärt Dr. Mathias Scheunert vom Institut für Geophysik und Geoinformatik.

Die Messungen führen Geophysiker der Nachwuchsforschergruppe im unieigenen Forschungs- und Lehrbergwerk „Reiche Zeche“ sowie in einem Erzbergwerk in Finnland durch. Dabei können sie oberhalb oder auf der Erdoberfläche messen und die Ergebnisse unter Tage direkt überprüfen. Aus den gemessenen Daten werden anschließend Modelle der physikalischen Eigenschaften der Lagerstätten mithilfe aufwendiger Verfahren der numerischen Mathematik errechnet. Diese werden zusammen mit den Messergebnissen in einem von Freiberger Geoinformatikern erarbeiteten Datenbankmodell gesammelt und verwaltet. Alle wichtigen Informationen wie Messdaten oder 3D Modelle liegen so visualisiert vor. Die geophysikalischen Auswertemethoden werden mit Hilfe der Freiberger und Chemnitzer Mathematiker verfeinert und weiterentwickelt.

Die im Projekt entwickelten neuen digitalen Werkzeuge sollen es Geologen und Unternehmen künftig erleichtern, die Daten computergestützt auszuwerten und ökonomisch zu nutzen.

Wer sich für die Kombination aus Geowissenschaften, Physik, Mathematik und moderner Computertechnologie interessiert, sollte sich den Studiengang der Geoinformatik und Geophysik an der TU Freiberg genauer ansehen: https://tu-freiberg.de/fakult3/gy/mageo/studienwerbung_bachelor/titel.html. Die Kombination ist einmalig in Deutschland und eröffnet den Absolventen ein vielseitiges und facettenreiches Berufsfeld.

Gefördert wird das Projekt mit 1,5 Millionen Euro vom Europäischen Sozialfonds.
Weitere Informationen zum Projekt: http://tu-freiberg.de/geosax

Freiberger Forscher untersuchen neues Material für Wärmebildkameras

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Strukturierte Messung an einer strukturierten Dünnschicht-Probe.
Inhalt

„Durch ihre vergleichsweise einfache Herstellungsweise  sind sie kostengünstiger als herkömmliche Infrarotsensoren“, erklärt Autor Sven Jachalke, Doktorand am Institut für Experimentelle Physik. Die Einsatzmöglichkeiten von Wärmedetektoren sind vielfältig, so können sie bspw. zum Aufspüren von Leitungsdefekten oder Brandherden verwendet werden.

Ein pyroelektrischer Einkristall während einer Temperaturänderung zeigt elektrische Überschläge. Mit Hochdruck forschen die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Verbindungshalbleiter und Festkörper­spektroskopie um Prof. Dr. Dirk C. Meyer am Institut für Experimentelle Physik daher an pyroelektrischen Funktionsmaterialien. Diese zeichnen sich durch einen besonderen kristallphysikalischen Effekt aus, der durch eine Temperaturänderung zum Aufbau eines elektrischen Feldes führt. Damit bietet diese besondere Materialklasse der Pyroelektrika neben ihrer Verwendung in empfindlichen Infrarot-Sensoren großes Potential bei neuartigen chemischen Katalysen, der Röntgenstrahlerzeugung und vor allem der Niedertemperatur-Abwärmenutzung. 

Die Herstellung solcher pyroelektrischen Oxidmaterialien ist oft komplex und mit hohen Kosten verbunden. Durch die Entdeckung von Ferroelektrizität, die mit der Pyroelektrizität eng verwandt ist, in Nanometer-Schichten aus Hafniumoxid (HfO2) im Jahre 2011 offenbarten sich plötzlich völlig neue Möglichkeiten für dieses Material. In der Halbleiterindustrie ist HfO2 bereits seit vielen Jahren ein etabliertes Materialsystem für Speicherzellen. Die seitdem stetig wachsende Publikationszahl zeigt, dass Ferroelektrizität durch gezieltes Einbringen von verschiedenen chemischen Elementen – z. B. durch Dotierung mit Strontium oder Aluminium – erreichbar ist. Die ferroelektrischen Eigenschaften sind bereits sehr gut untersucht, jedoch mangelt es noch an einschlägigen Berichten über die pyroelektrischen Eigenschaften, wodurch sich das Material auch über die Anwendung als Datenspeicher hinweg nutzen ließe.

In Kooperation zwischen dem NaMLab Dresden und dem Institut für Experimentelle Physik der TU Bergakademie Freiberg wurden daher nun die pyroelektrischen Eigenschaften solcher HfO2-Dünnschichten untersucht. An Silizium-dotiertem HfO2 zeigte sich, dass die erreichbaren pyroelektrischen Koeffizienten und Gütefaktoren vergleichbar mit denen von bereits etablierten Stoffsystemen sind. Im Gegensatz zu diesen lässt sich HfO2 aber ohne weiteres  kostengünstig als Nanometerschicht herstellen. „Trotz guter Eigenschaften des Materials bedarf es noch einiger Arbeit um das Material in einen tatsächlichen Sensor zu bringen“, erklärt Sven Jachalke.

Weitere Informationen:

Artikel: https://doi.org/10.1063/1.5023390

IEP: http://tu-freiberg.de/exphys

NaMLab: http://www.namlab.de

Neuer Kita-Anbau: Noch mehr Platz für Krippenkinder

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Kinder mit drei Gästen hinter rotem Band.

Die neuen Teile der Einrichtung wurden bereits Anfang März in Betrieb genommen. Im Anbau sind alle Krippenkinder untergebracht, den bereits bestehenden Gebäudeteil nutzen die Kindergartenkinder. Neben den Räumen zur Betreuung der Krippenkinder, einem Bad und einer Garderobe entstanden auch ein Aufenthaltsraum, Duschen, Toiletten und ein Umkleideraum für das Erzieherpersonal. Der Außenbereich der Krippe soll in den nächsten Wochen fertiggestellt werden. 

Für die TU Bergakademie Freiberg hat Familienfreundlichkeit einen sehr hohen Stellenwert. So gibt es schon seit 2014 ein Begrüßungspaket für die Neugeborenen für Studierende und Mitarbeiter, das durch das Studentenwerk Freiberg noch durch einen Gutschein ergänzt wird.

Finanziert wurde der Anbau hauptsächlich durch Gelder der Stadt Freiberg, aber auch mit Zuschüssen des Bundes, des Landes und des Landkreises Mittelsachsen.

Weitere Informationen: http://www.studentenwerk-freiberg.de

Recycling als Schlüssel für die Autoindustrie

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Zwei Forschungsmitarbeiter mit Broschüre.

Das Forschungs- und Technologiezentrum für ressourceneffiziente Leichtbaustrukturen der Elektromobilität (FOREL) hat unter dem Titel „Ressourceneffizienter Leichtbau für die Mobilität: Wandel – Prognose – Transfer“ die FOREL-Studie 2018 veröffentlicht. Sie thematisiert ressourceneffizente Fertigungstechnologien für kommende Fahrzeugarchitekturen, zeigt Defizite auf und leitet Handlungsbedarfe ab. In diesem Jahr wird die Umfrage mit mehr als 220 Insidern erstmals ergänzt durch ausführliche Interviews mit Entscheidungsträgern aus der Automobil- und Zulieferindustrie sowie der zugehörigen Recyclingwirtschaft.

Technologiewandel in vollem Gange

Aufbauend auf den Erkenntnissen der FOREL-Studie 2015 wird in der Studie der aktuelle Technologiewandel in der Mobilität untersucht. Vor dem Hintergrund sich wandelnder Nutzungsprofile sowie neuer Bauweisen spielt der funktionsintegrative Systemleichtbau als Querschnittsdisziplin weiterhin eine Schlüsselrolle. So erwarten die befragten Experten neben steigenden technischen Anforderungen auch einen deutlich zunehmenden Entwicklungsdruck hinsichtlich der Umweltfreundlichkeit zukünftiger Fahrzeuge. Auf der Ebene der Bauteilfertigung wird neben erhöhter Fertigungsflexibilität und Ressourceneffizienz auch eine verbesserte und durchgängige Prognosefähigkeit gefordert.

Ökologische Nachhaltigkeit als Grundvoraussetzung für Leichtbau

Die Experten sind sich einig, dass sich die Entscheidung für oder gegen einen Leichtbauwerkstoff zukünftig verstärkt nach den Auswirkungen auf den gesamten Produktlebenszyklus – von der Wiege bis zu Bahre – richten wird. Hierfür hat sich die Methode des Life Cycle Assessment (LCA) grundsätzlich etabliert. Die Studie zeichnet jedoch ein differenziertes Bild. Einerseits wird der Wille zur stärkeren Berücksichtigung der Ökologie klar bekundet, andererseits werden aber auch Hemmnisse, wie der hohe, notwendige personelle und finanzielle Aufwand, erkennbar, die den Einsatz des LCA bis dato limitieren.

Recyclingfähigkeit als Schlüssel für die Ressourceneffizienz

In der Fahrzeugindustrie wird die Recyclingfähigkeit neuartiger Fahrzeugstrukturen sowie der Wiedereinsatz von Recyclingwerkstoffen neben dem Ressorcenverbrauch der Nutzungsphase zunehmend als Hebel für die Steigerung der gesamten Ressourceneffizienz im Lebenszyklus anerkannt.  Prof. Lieberwirth sagt dazu:  Die TU Bergakademie Freiberg kann dabei mit ihrem Ressourcenprofil eine ganze Reihe von Fragestellung zum Thema Recycling abdecken und profiliert sich als wichtiger Ansprechpartner, wenn es um das Thema Recycling von Fahrzeugstrukturen unterschiedlichster Werkstoffzusammensetzung geht. Für eine effizientere Umsetzung neuartiger Recyclingstrategien wird allerdings, wie aus der Studie erkennbar, eine Verbesserung der Zusammenarbeit an der Schnittstelle zwischen dem Erzeuger der Leichtbaustrukturen und der Recyclingwirtschaft erforderlich, wie Dr. Fendel (Geschäftsführung REMONDIS AG) Stellung nimmt:

„Funktionalität, Wettbewerbsfähigkeit und das Preis-Leistungs-Verhältnis sind u. a. Deteminanten bei der Konstruktion von Fahrzeugen. Die Recyclingfähigkeit von Fahrzeugen spielt aus nachvollziehbaren Gründen keine wesentliche Rolle im Nachfrageverhalten der Käufer. Zurzeit ist auch nicht erkennbar, dass hier ein Umdenken in der Nachfragemotivation besteht. Daher gilt für das Recycling, dass der Fokus der Entwicklung auf der Befähigung von Recyclingtechnologien sowie der Anpassung der Recyclingstrategien liegen muss, die nur erfolgreich sein können, wenn sich hier die Fahrzeugindustrie – unabhängig vom Käuferverhalten – in Zukunft verstärkt und aktiv mit einbringt.“

Zur FOREL Studie 2018

Neben der Initiierung weiterer Technologieprojekte unter dem Dach von FOREL dienen die in der FOREL-Studie 2018 formulierten Szenarien der Fortschreibung der Leichtbau-Roadmap der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE).

Teilergebnisse aus dem Arbeitsschwerpunkt Recyclings werden beispielsweise zum Berg- und Hüttenmännischen Tag (BHT) in Freiberg vorgestellt.

Die FOREL-Studie 2018 wurde unter Leitung des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Aufbereitungsmaschinen (IAM) der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, dem Laboratorium für Werkstoff- und Fügetechnik (LWF) der Universität Paderborn, dem Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaft (iwb) der Technischen Universität München, und dem Institut für Umformtechnik und Leichtbau (IUL) der TU Dortmund entwickelt.

Weitere Informationen: http://www.plattform-forel.de/studie 

Mathematik-Professor international aktiv als Präsident der ISAAC-Gesellschaft

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Professor im Innenhof der Bergakademie.

Der Freiberger Professor für Partielle Differentialgleichungen wurde im August 2017 beim 11. ISAAC Kongress in Växjö in Schweden gewählt und fungiert als Präsident bis zum nächsten Kongress in Aveiro in Portugal im August 2019. Eine Wiederwahl für die Dauer von zwei weiteren Jahren ist möglich. Diese Gesellschaft wurde 1997 in Delaware (USA) gegründet. Sie hat sich auf die Fahnen geschrieben, Aktivitäten zur Mathematischen Analysis, Theorie, praktische Anwendungen und Simulation zu bündeln.

In den Jahren 2005 bis 2008 hat Prof. Reissig den Studiengang "Technomathematik" an der HUST (Hanoi University of Science and Technology) mit aufgebaut. Zu seinem Werdegang gehören zahlreiche Gastprofessuren, darunter 2002 in Tsukuba (Japan), 2003 in Turin, 2008 in Paris sowie für die Japanese Society for Promotion of Science (2008 und 2013). Prof. Reissig forscht zur Theorie von partiellen Differentialgleichungen, insbesondere zu Wellenmodellen und allgemeinen Evolutionsgleichungen. Im Vordergrund stehen Fragen zur Stabilität und dem Langzeitverhalten von Lösungen. Zur Zeit hat er auch eine internationale Forschergruppe, die aus je einem Doktoranden aus Algerien, China, Deutschland, Italien, Türkei und Vietnam besteht.

Auch die Freie Presse hat das internationale Engagement des TU-Professors vorgestellt: https://www.freiepresse.de/LOKALES/MITTELSACHSEN/FREIBERG/Einer-der-Weltoffenheit-lebt-artikel10182371.php

Weitere Informationen: http://tu-freiberg.de/fakult1/ana


Schatzjäger auf der Suche nach begehrten Rohstoffen

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Menschen in einem Bergwerk-Stollen

In Deutschland hat eine Schatzjagd begonnen. Das Ziel: Rohstoffe wie Lithium, Erdöl und sogar Gold nicht nur zu importieren, sondern auch bei uns aufzuspüren und abzubauen. Im Zweiten Deutschen Fernsehen gab es hierzu eine halbstündige Reportage, die teilweise im Bereich der TU Bergakademie Freiberg entstanden ist:  https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-die-schatzjaeger-100.html

Rohstoffe sichern die Zukunft. Für neue Technologien werden neue Ressourcen immer wichtiger. Mancherorts herrscht Goldgräberstimmung. Aber gibt es wirklich so viele Bodenschätze bei uns? Ist ihr Abbau rentabel? Und was bedeutet das für die Umwelt?

Überall in Deutschland rücken die wertvollen Bodenschätze wieder in den Fokus. Denn zahlreiche Zukunftstechnologien sind auf endliche Rohstoffe angewiesen. Die Autoindustrie zum Beispiel benötigt Lithium für die Akkus von Elektroautos. 40 Prozent der Kosten für ein Elektroauto entfallen auf die Batterie. Lithium ist ein seltenes Leichtmetall, das vor allem in Argentinien, Chile und Bolivien unter kaum kontrollierbaren Bedingungen abgebaut und dann um die halbe Welt zu uns verschifft wird. Dabei schlummert im Erzgebirge das größte Lithium-Vorkommen Europas.

Armin Müller, Chef der Firma "Deutsche Lithium", möchte diesen Schatz bergen. Er glaubt fest an sein Projekt, denn schon in der DDR wurde in Sachsen erfolgreich Bergbau betrieben. Probebohrungen sollen klären, ob das Lithium-Vorkommen rein und rentabel genug für den Abbau ist. Unterdessen tickt die Uhr: Die Preise für Rohstoffe schwanken stark, und jederzeit kann irgendwo ein neues Lithium-Vorkommen erschlossen werden, das den Markt überschwemmt und die Preise in den Keller treibt. Auch für andere Ressourcen gilt: Der Weg zur Genehmigung von Bergbauprojekten ist lang. Niemand kann garantieren, dass die Rohstoffe in ein paar Jahren noch genauso viel wert sind. Zudem können strenge Umweltbestimmungen und engagierte Bürgerinitiativen die Planungen blockieren; Investoren brauchen einen langen Atem.

Projekte wie der Erdöl-Abbau in der Pfalz haben diese Hindernisse schon überwunden. Seit 40 Jahren wird hier inmitten der Weinberge Erdöl gefördert. Jetzt soll allerdings die Fördermenge deutlich erhöht und das Bohrgebiet erweitert werden. Das Vorhaben stößt auf heftigen Widerstand bei vielen Anwohnern. Anders ist das bei einem Kieswerk in Rheinzabern: Hier wird buchstäbliches "Rheingold" gewonnen, gleichsam als Nebenprodukt. Das Edelmetall wird umweltschonend aus dem Kies herausgewaschen und verdient sich so die Ehrenbezeichnung "Öko-Gold".

Erleben wir eine Bergbau-Renaissance in Deutschland? Und sind die heimischen Ressourcen der erhoffte Schatz, der uns von Rohstoff-Importen unabhängiger macht?

Weitere Informationen: www.planet-e.ZDF.de

Bakterienfilter sollen Antibiotika-Einsatz in Tierställen reduzieren

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Forscher baut Windkanal auf.

Das Institut für Mechanik und Fluiddynamik der TU Bergakademie Freiberg forscht seit Oktober letzten Jahres an Filtern, die auf biologische Weise schädliche Keime aus (insbesondere) Tierställen mit Massentierhaltung  abtöten können. Das Verbundprojekt mit insgesamt vier Projektpartnern wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie noch bis September 2019 gefördert. 

Das Forschungszentrum für Medizintechnik und Biotechnologie (fzmb) beschichtet Textilien eines vogtländischen Stoffunternehmens mit bakterizidem Wirkstoff, die dann als Filter fungieren. 

In einem Windkanal der TU Freiberg wird nun der optimale Aufbau des Filters in Modellversuchen getestet. Hierbei kommen mit Agar-Gelantine beschichtete Platten zum Einsatz. Die durch den Filter geleitete Luft trifft auf die Agarplatte. Vom Filter nicht abgetötete Bakterien werden hier aufgefangen und können im Anschluss zu Bakterienkolonien kultiviert werden. Darüber hinaus wird die Strömung vor und nach dem Filter mit Particle Image Velocimetry, einem berührungslosen optischen Verfahren zur Bestimmung von Geschwindigkeitsfeldern in der Strömungsmechanik, untersucht. Zudem wird für alle Filtervarianten der Druckverlust gemessen. Anschließend werden erste Modelle von einem Sanitärunternehmen aus Plauen unter realen Bedingungen in einem Tierstall getestet. 

Bei erfolgreichem Einsatz des Filters ist eine Markteinführung Ende nächsten Jahres geplant. 

Hintergrund des Projektes ist die bisher übliche intensive Nutzung von Antibiotika in Tierställen und die damit einhergehende Gefahr durch multiresistente Keime auch für Menschen. Gleichzeitig ist auch das Bewusstsein für gesunde Ernährung, den Gesundheitsschutz innerhalb der Tierbestände sowie für eine artgerechte Tierhaltung gestiegen.

Weitere Informationen: http://tu-freiberg.de/fakult4/imfd/fluid/projekte/filtersysteme-zur-reduktion-der-keimlast-in-der-tierhaltung

Freiberger Phosphor-Aufbereitung weckt Interesse

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Forscher schaut in Recycling-Anlage.

Am Freitag, den 20. April 2018, informieren sich Mitglieder der Deutschen Phosphor-Plattform DPP e. V. im Rahmen einer Veranstaltung aus der Reihe „DPP vor Ort“ in Freiberg über den aktuellen Stand der PARFORCE-Technologie. Das PARFORCE-Verfahren (Phosphoric Acid Recovery From Organic Residues and Chemicals by Electrochemistry) wurde am Institut für Technische Chemie entwickelt und bietet die Möglichkeit aus verschiedenen phosphathaltigen Ausgangsstoffen den enthaltenen Phosphor im Form von hochwertiger Phosphorsäure zu gewinnen. Im Rahmen eines EXIST-Forschungstransferprojektes an der TU Bergakademie wird aktuell die Weiterentwicklung des Prozesses zur Marktreife durchgeführt.

Die PARFORCE Engineering & Consulting GmbH entstand Ende 2017 als Spin Off der TU Bergakademie und bietet u. a. Betreibern von kommunalen Kläranlagen Unterstützung bei der Umsetzung der neuen Klärschlammverordnung (AbfKlärV 2017) an. Auf Basis ihrer umfassenden Erfahrungen im Bereich Phosphor bietet die PARFORCE Engineering & Consulting GmbH nicht nur die eigene PARFORCE-Technologie an, sondern berät Kunden auch im Hinblick auf technische, wirtschaftliche und strategische Fragen im Bereich der Verwertung und Veredlung phosphathaltiger Roh- und Reststoffe im Sinne der Wertstoffchemie.

Gastgeber der Veranstaltung am 20. April sind das Institut für Technische Chemie der TU Bergakademie zusammen mit der PARFORCE Engineering & Consulting GmbH. Am Beginn der Veranstaltung stehen einführende Vorträge zur Phosphorforschung in Freiberg (Prof. Dr. Martin Bertau) und zur Entwicklung des PARFORCE-Verfahrens (Dr. Peter Fröhlich) anschließend erfolgt die Besichtigung der, an der TU Bergakademie errichteten, PARFORCE-Demonstrationsanlage.

Die Deutsche Phosphor-Plattform DPP e. V. führt Wissen und Erfahrungen der Akteure aus den einschlägigen Industrien, öffentlichen und privaten Organisationen sowie aus Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen zusammen, mit dem Ziel einer nachhaltigen Nutzung des essentiellen Rohstoffes Phosphor. Seit 2015 hat sie intensiv am Aufbau des Netzwerkes gearbeitet und u. a. Stellungnahmen zur Klärschlammverordnung verfasst, die mit beigetragen haben, das die Verordnung in dieser Form verabschiedet wurde.

Weitere Informationen: https://www.deutsche-phosphor-plattform.de

http://www.parforce-technologie.de 

Bergakademie verleiht Ehrendoktorwürde an Prof. Kretzschmar

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Professor Kretzschmar mit der Urkunde

„Prof. Kretzschmar war und ist gleich in doppelter Weise wichtig für die Außenwirkung der Bergakademie – einmal durch seinen engen Bezug zur Industrie  und zum anderen durch sein weitgespanntes Netz internationaler Kontakte“, würdigte Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht, Rektor der TU Bergakademie, den Jubilar, der am Sonntag, den 22. April, seinen 75. Geburtstag beging.

Erst im vergangenen Jahr erhielt Prof. Kretzschmar sein Goldenes Diplom – er studierte von 1962 bis 1967 am neugegründeten Tiefbohrtechnik-Institut, das von seinem späteren Doktorvater Prof. Werner Arnold geleitet wurde. Diesem verdankt die Universität auch die Wiedergründung des Fördervereins „Freunde und Förderer der TU Bergakademie Freiberg e.V.“ im Jahr 1990 sowie die Einführung des heutigen Freiberger Universitätsforums BHT. 

Nach seinem Studium war Hans-Jürgen Kretzschmar zunächst in der Erdölindustrie und bei DBI Freiberg tätig, später, von 1993 bis 2006, dann als Geschäftsführer der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH in Leipzig und Freiberg. 

Seit 1995 hielt er Vorlesungen zur Technologie und Modellierung untertägiger Erdgasspeicher an der TU Clausthal, wo er 2002 zum Honorarprofessor für das Fachgebiet der „Untertagespeichertechnik (Porenspeicher) ernannt wurde. 1998 gründete er an der TU Bergakademie Freiberg das An-Institut „DBI-Gastechologisches Institut (DBI-GTI)“, um die Gasforschung zwischen DBI und Bergakademie zu bündeln. Seine internationale Kooperationen erstrecken sich über die Montanuniversität Leoben, die Berg- und Hüttenakademie Krakau, die TU Miskolc, Frankreich, die Niederlande, bis nach Mailand und Ankara. 

Seit 1993 ist er Mitglied des Vereins der Freunde und Förderer der TU Bergakademie Freiberg. 

Weitere Informationen: http://tu-freiberg.de/wirtschaft/stiften-foerdern/freunde-foerderer

Nachruf auf Prof. Dr. Heinrich Schubert

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Universitätshauptgebäude. Foto: TU Bergakademie Freiberg

Mit seiner Berufung als Hochschullehrer an die Bergakademie im Jahr 1960 Archivbild. Foto: Medienzentrum TU Bergakademie Freibergübernahm Prof. Schubert das damalige Institut für Aufbereitung. Dort erweiterte er bis zu seiner Emeritierung 1991 kontinuierlich das Lehr- und Forschungsspektrum im Bereich Mechanische Verfahrenstechnik und Aufbereitungstechnik.  So führte er beispielsweise die konsequente Unterscheidung in chemisch-physikalische Grundvorgänge, Mikroprozesse, Makroprozesse und Verfahren an der Bergakademie Freiberg ein, wodurch ein vertieftes mathematisch-naturwissenschaftliches Verständnis der mechanischen Stoffwandlung erreicht wurde.

In den über 30 Jahren, die Prof. Heinrich Schubert an der TU Bergakademie Freiberg wirkte, sind am Institut für Mechanische Verfahrenstechnik und Aufbereitungstechnik rund 550 Studenten sowie 60 Aspiranten und Doktoranden ausgebildet worden. Rund 300 Veröffentlichungen und Patente sowie sein publizistisches Lebenswerk, das dreibändige Lehrbuch „Aufbereitung fester mineralischer Rohstoffe“, das Lehrwerk „Mechanische Verfahrenstechnik“ sowie das zweibändige „Handbuch der  Mechanischen Verfahrenstechnik“ zeugen vom Ideenreichtum und der Schaffenskraft des verdienten Wissenschaftlers und Hochschullehrers.

Seine Fachkollegen, die unter seiner Leitung arbeitenden Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen und Studierenden lernten Prof. Schubert als eine beeindruckende Persönlichkeit mit großer Überzeugungskraft und mit sehr hohen Leistungsanforderungen an sich selbst und an andere kennen.

Bis zuletzt war er der TU Bergakademie Freiberg, an der er selbst von 1947 bis 1952 studierte und sich später auch habilitierte, als Mitglied im Verein der Freunde und Förderer verbunden.

Wir werden sein Andenken und sein Vermächtnis stets in Ehren halten.

Das Rektorat der TU Bergakademie Freiberg

TU Freiberg demonstriert Forschungsstärke auf der Hannover Messe

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(v.l.) M.Sc. Stefan Nitzsche und Prof. Henning Zeidler. Foto: TU Bergakademie Fr

Zu finden sind die Projekte am Gemeinschaftsstand der Hochschulen „Forschen für die Zukunft“ (Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) in Halle 2, Stand A38.

Additive Fertigung („3D-Druck“) für Industrie, Medizintechnik und Co.

Prof. Dr. Henning Zeidler und seine Kollegen von der Professur Additive Fertigung des Instituts für Maschinenelemente, Konstruktion und Fertigung (IMKF) zeigen unter anderem, wie man nachwachsende Rohstoffe für den 3D-Druck nutzen kann. Zum Einsatz kommen dabei biobasierte Pulver, wie beispielsweise Holzmehle, Muschelkalk oder Aprikosenkernmehl. Mit Hilfe dieser Stoffe lassen sich unter anderem biologisch abbaubare und kompostierbare Verpackungen herstellen. „Das eröffnet uns ein breites Feld von Anwendungsfällen unter besonderer Beachtung von Ökologie und Nachhaltigkeit. Das von uns verwendete 3D-Druck-Verfahren ist dabei auch noch überaus schnell“, erklärt Prof. Zeidler.
Außerdem wird das plasma-elektrolytische Polieren vorgestellt. Mit Hilfe dieses speziellen Verfahrens können die Wissenschaftler Oberflächen von besonders komplexen und filigranen Bauteilen aus metallischen Werkstoffen in höchster Qualität polieren. So entstehen zum Beispiel feinste Implantatteile für die Medizintechnik. Auch die rauen Oberflächen von additiv gefertigten, „3D-gedruckten“ Bauteilen lassen sich damit glätten.

Energiespeicher der Zukunft

Dr. Tilmann Leisegang vom Institut für Experimentelle Physik (IEP) präsentiert mit seinen Kollegen die im BMBF-Verbundprojekt R2R-Battery (Koordinator ist Prof. Dr. Dirk C. Meyer) entwickelten Ansätze für sogenannte Post-Lithium-Energiespeicher. „Wir wollen uns im Bereich der Post-Lithium-Technologien positionieren und auf Herausforderungen im Rohstoffbereich der elektrochemischen Speicher hinweisen“, sagt Dr. Leisegang. Um alternative Materialien zur Herstellung von Energiespeichern zu finden, verwenden die Wissenschaftler einen speziellen Algorithmus. Dieser bewertet verschiedenste Materialien nach ihren Eigenschaften sowie nach ökonomischen und ökologischen Aspekten. Batterien mit dem Anodenmaterial Aluminium lassen sich beispielsweise kostengünstig herstellen und recyceln. Zudem können sie mehr Energie speichern als kommerzielle Lithium-Ionen Batterien. So würde ein Elektroauto mit einer Aluminium-Ionen-Batterie im Vergleich beispielsweise die zwei- bis sechsfache Reichweite erzielen.

Das Verbundprojekt wird mit Mitteln des BMBF innerhalb der Maßnahme „Materialforschung für die Energiewende“ (Förderkennzeichen: 03SF0542A) gefördert und vom Projektträger Jülich betreut.

Weitere Informationen:

http://tu-freiberg.de/fakult4/imkf/professur-fuer-additive-fertigung

http://tu-freiberg.de/fakultaet2/exphys oder http://www.r2rbattery.tu-freiberg.de/

„Biotechnologie im Bergbau“ in der Ukraine

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Forschungsgarten.

Von 2013 bis 2018 hatte es, ebenfalls mit DAAD-Förderung, einen intensiven Austausch mit der dortigen Technischen Universität gegeben. Zu Beginn der Zusammenarbeit hatten die Freiberger Biowissenschaftler Prof. Hermann Heilmeier und Michael Schlömann Vorlesungen über neue Biotechnologien im Bergbau gehalten, die dann von den ukrainischen Dozenten übernommen und weiterentwickelt worden waren. Zudem waren in den Jahren 2015 und 2016  jeweils 6 Bachelor- und Master-Studenten aus der Ukraine zu Studienaufenthalten in der sächsischen Bergstadt. „Zwei Masterarbeiten sind gerade mit sehr gutem Ergebnis abgeschlossen worden“, berichtet Projektkoordinator Prof. Hermann Heilmeier. „Bei der Verteidigung war ich per Skype zugeschaltet und habe mitgeprüft.“ 

Bei der jetzigen Tagung wird das breite Feld der biologischen Forschung im Bereich Bergbau vorgestellt und diskutiert. So präsentiert Prof. Hermann Heilmeier sein „Phytomining“-Projekt „Phalaris II“. Hierbei geht es um den Anbau von Rohrglanzgras, das die Fähigkeit hat, das Element Germanium aus dem Boden aufzunehmen und zu speichern. „Dies ist interessant, weil es sich hier um einen wichtigen Rohstoff für die Halbleitertechnik handelt“, erläutert Prof. Heilmeier. „Leider sind die Konzentrationen zurzeit noch nicht ausreichend für eine wirtschaftliche Verwertung. Daran forschen wir noch, indem wir zum Beispiel unterschiedliche Sorten verwenden oder den Boden entsprechend präparieren.“ Ebenso werden Versuche mit den ebenfalls strategisch wichtigen Seltenen Erden durchgeführt. Da sie als Katalysatoren und für Permanentmagnete in der Umwelttechnologie eingesetzt werden, handelt es sich um strategisch wichtige Stoffe, die nicht nur aus Afrika oder Asien exportiert werden sollen, sondern nach Möglichkeit auch im eigenen Land gewonnen werden sollten. 

Interessant sei die Zusammenarbeit mit der Ukraine auch, weil hier riesige Anbauflächen zur Verfügung stehen. Ebenfalls genutzt werden auch Flächen in der näheren Umgebung in Freiberg. 

Ein weiterer Ansatz ist die Rekultivierung kontaminierter Böden, wie sie auch in der Ukraine in der Nähe des Tschernobyl-Reaktors und in der Umgebung von Kohlekraftwerken zu finden sind. Hier werden Pflanzen einerseits zum umweltfreundlichen Entgiften des Bodens eingesetzt, andererseits enthalten diese Böden und Kraftwerksaschen oft auch hohe Konzentrationen an den strategischen Rohstoffen für eine biologische Gewinnung. 

An der Kooperation mit der ukrainischen Universität sind auch Prof. Carsten Drebenstedt, Professur für Bergbau – Tagebau, und Prof. Michael Schlömann, Leiter des Instituts für Biowissenschaften, beteiligt. 

Weitere Informationen: http://tu-freiberg.de/fakultaet2/bio/forschung 


Prof. Yvonne Joseph - Power Woman an der TU Freiberg

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Porträtbild Prof. Joseph

Die 45jährige Chemikerin ist seit Ende 2011 Professorin für Elektronik- und Sensormaterialien an der TU Bergakademie Freiberg und leitet das Institut für Elektronik- und Sensormaterialien. Seit 2017 ist sie zusätzlich Gleichstellungs- und Frauenbeauftragte der Universität. An ihrem Institut forscht Prof. Yvonne Joseph an neuen Sensor- und Nanomaterialien, die eine wichtige Grundlage für innovative Anwendungen bilden. Ende März startete unter ihrer Leitung ein interdisziplinäres Forschungsprojekt zur mikrobiologischen Aktivitätsmessung mittels chemischer Sensoren. Mit den darin entwickelten Verfahren sollen sich biotechnologische Prozesse deutlich besser überwachen und steuern lassen.

"Neben der Forschung und der Lehre engagiert sich Prof. Joseph sehr aktiv in der Nachwuchsförderung in den MINT-Fächern und für die Gleichstellungsarbeit“, betont der Rektor der TU Bergakademie Freiberg, Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht. „Darüber hinaus liefert sie selbst ein Beispiel für eine erfolgreiche Karriereentwicklung im MINT-Bereich und ist damit Vorbild für ihre Studierenden und Mitarbeiter.“ 

Die gebürtige Berlinerin hat an der Freien Universität Berlin Chemie studiert und anschließend am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft über Oberflächenchemie von Modellkatalysatoren promoviert. Von 2001 bis 2011 arbeitete sie als Wissenschaftlerin in materialwissenschaftlichen Projekten zu chemischen und biologischen Sensoren bei Sony Deutschland. 

Weitere Informationen:

http://www.hannovermesse.de/de/rahmenprogramm/awards-wettbewerbe/engineer-powerwoman/engineer-powerwomen-top-15.xhtml

http://tu-freiberg.de/esm

„Zeit für neue Pioniere“: TU startet neue Kommunikationskampagne

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Eines der drei neuen Kampagnenmotive. Foto: Cobra Youth Communication

„In Zeiten fortschreitender Digitalisierung und Globalisierung brauchen wir junge Menschen, die unsere Zukunft mitgestalten wollen. In Freiberg lehren wir ihnen das Handwerkszeug dafür. Bei uns erfahren die Studierenden, wie sie die Welt nach vorn bringen können -  als Bachelor oder Master für grüne Energie, nachhaltige Ressourcenwirtschaft, Nanotechnologie, Geoökologie, Geoinformatik, Wirtschafts- oder Naturwissenschaften“, so Rektor Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht.

Für die Kampagne hat die TU Freiberg gemeinsam mit der Berliner Agentur Cobra Youth Communication drei  Motive der erstmalig 2010 erfolgreich durchgeführten Kampagne bearbeitet und mit neuen Claims gestaltet. Sie definieren die Universität als geeigneten Ort für junge Vorreiter/-innen mit Entdeckergeist und Gestaltungswillen. Die Stirnlampe steht dabei für Pionier- und Forschergeist.

Im Laufe des kommenden Monats werden die „neuen Pioniere“ neben der Microsite auch auf Plakatwänden, Infobildschirmen sowie in der Kinowerbung im Raum Leipzig, Halle, Torgau, Dessau, Cottbus und Dresden zu sehen sein.

Mehr zu den Studienmöglichkeiten als neuer Pionier unter: http://www.neuepioniere.de/

Junge MINT-Talente zu Gast an der TU Bergakademie Freiberg

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Die Schüler und Schülerinnen beim Experimentieren im Labor. Foto: Kathrin Häußle

Nach dem Vorbild der erfolgreichen Talentförderung des Deutschen Fußballbundes bietet der Verein zur MINT-Talentförderung e.V. ein Pendant für hochbegabte Schülerinnen und Schüler in den MINT-Fächern - die plus--MINT Talentförderung. Die talentiertesten Schülerinnen und Schüler Deutschlands werden in speziellen plus-MINT Leistungszentren mit Internaten ausgebildet.

Das gemeinsame Projekt wird inhaltlich von den Chemischen Instituten, vom Institut für Keramik, Glas- und Baustofftechnik (Professur Glas) und dem Institut für Mineralogie gestaltet.

Im Bereich der Professur Glas- und Emailtechnik werden die Teilnehmer Glas schmelzen, optische Eigenschaften von Glas erforschen, Glasformen und auch einen Verbundwerkstoff aus Metall und Glas herstellen.

Mehr Informationen unter: http://www.plus-mint.de/

Neuer Reaktor für Verwertung von Kohlenstoff-Abfällen geplant

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Forschungsanlage

Vorgesehen ist zunächst eine Planungsphase an der TU Bergakademie Freiberg von 2019 bis 2021, später soll der Reaktor im Chemiepark in Leuna/Sachsen-Anhalt eingesetzt werden. Das Land Sachsen-Anhalt bewilligte hierzu im April Fördermittel bis 2024 in Höhe von 15 Millionen Euro. Die Federführung für das Projekt liegt beim Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) in Halle (Saale), bei dem TU-Professor Bernd Meyer auch als Leiter des Geschäftsfeldes "Chemische Umwandlungsprozesse" tätig ist.

"Was die Pilotanlage leistet, ist letztlich chemisches Recycling: Kohlenstoff wird nicht verbrannt, um dann als CO2 die Umwelt zu belasten, sondern für andere Stoffverbindungen genutzt. Damit bahnen wir den Weg für den Übergang von einer linearen Kohlenstoffwirtschaft, die mit der Verbrennung kohlenstoffhaltiger Produkte unter CO2-Freisetzung endet, zu einer weitgehend CO2-neutralen Kohlenstoff-Kreislaufwirtschaft" erläutert Prof. Bernd Meyer, Direktor des Instituts für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (IEC) der TU Bergakademie Freiberg.

Die Herausforderung besteht darin, aus unterschiedlichen Abfällen unter Zumischung von Trockenbraunkohle ein hochwertiges Synthesegas zu erzeugen. Die bisher für Kohle zur Verfügung stehende Anlagentechnik muss grundlegend überarbeitet werden, um den vielfältigen Einsatzstoffen und höchsten Umweltschutz-Standards gerecht zu werden. In Freiberg soll nachgewiesen werden, dass ein hochwertiges Synthesegas entsteht und der Dauerbetrieb mit minimalen CO2-Emissionen des Vergasungsreaktors möglich ist. Nach erfolgreicher Planungsphase soll sich die Umsetzungsphase bis 2024 anschließen. Dazu wird der Reaktor aus Freiberg abtransportiert und in die bis dahin fertiggestellte Infrastruktur in Leuna eingesetzt; zudem wird die Technologieplattform dann vollständig in den Stoff- und Energieverbund des Chemieparks integriert.

Weitere Informationen: https://www.imws.fraunhofer.de/de/presse/pressemitteilungen/pilotanlage-carbontrans.html

10 Jahre Sozialberatung im Studentenwerk Freiberg

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(v.l.) Thomas Schmalz (Geschäftsführer Studentenwerk Freiberg), Staatsministerin

Aus der Pressemeldung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (4. Mai):

Die Ministerin lobte die engagierte Arbeit der Mitarbeiter und unterstrich den stetigen Bedarf einer Förderung des Freistaats für die Studentenwerke: „Diese Gelder sind ausgezeichnet angelegt. Sie ergänzen die hervorragenden Studienmöglichkeiten an unseren Hochschulen mit der sozialen, wirtschaftlichen, gesundheitlichen und kulturellen Betreuung der Studierenden. Auf die erhöhte Nachfrage nach Beratung und Hilfestellung wollen wir mit der weiteren finanziellen Unterstützung auch der Sozialen Dienste der Studentenwerke reagieren und damit den Studierenden Lösungswege für ihre Probleme aufzeigen, die Motivation stärken, dadurch Studienabbrüche verringern und mehr Studierende zu einem erfolgreichen Studienabschluss befähigen.“ Die Mittel für die sächsischen Studentenwerke in Höhe von rund zehn Millionen Euro dienten nicht allein der Unterstützung der Mensen sondern auch der sozialen und psychosozialen Beratung und Betreuung, die die Studentenwerke anbieten.

Seit zehn Jahren gibt es die Allgemeine Sozialberatung und seit fünf Jahren die sozialpädagogischer Beratung in Freiberg. Sie zeichnen sich durch eine große Vielfalt und Themenbreite aus. Die Mitarbeiter unterstützen besonders in den Umbruchzeiten wie zum Studienbeginn, aber auch beim Übergang zum Beruf. Anfragen zur Studienfinanzierung und zur Erwerbstätigkeit während des Studiums oder zur Krankenversicherung können genauso auftreten, wie Fragen zu Sozialleistungen, Wohn- oder auch Kindergeld. Auch für ausländische Studierende steht die Tür offen.

Beim Studentenwerk Freiberg gibt es seit 2008 kontinuierlich mehr Stellen für die Sozialberatung von Studierenden und seit 2016 eine eigene Abteilung mit den Bereichen Sozialberatung, sozialpädagogische Betreuung und Kindertagesstätten. Der Bedarf an Beratung habe eine Vielzahl an Ursachen und äußere sich etwa durch depressive Stimmungen, Lern- und Arbeitsstörungen oder Studienabschlussprobleme und Prüfungsangst, sagte die Ministerin weiter. Viele ratsuchende Studierende sähen sich konfrontiert mit dem Gefühl der Überforderung, mit zu hohen Studienanforderungen oder einer ungenügenden Vorbereitung oder der Infragestellung der eigenen Entscheidung für ein Studium. Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Das sind Problemstellungen, mit denen wir uns auch in Politik und Gesellschaft sowie an den Hochschulen auseinandersetzen müssen.“

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