
Anläßlich eines Workshops zur Digitalisierung geowissenschaftlicher Sammlungen während des 68. Freiberger Universitätsforums - BHT geht die Datenbank mit drei Bereichen der Geowissenschaftlichen Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg online. Erfahrungen weiterer Digitalisierungsprojekte, wie RohSa3.1 (Rohstoffdaten Sachsens) des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, aber auch der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Hannover und digiCULT der Friedrich-Schiller-Universität Jena, werden vorgestellt. Der ganztägige Workshop ist eine gemeinsame Veranstaltung der Geowissenschaftlichen Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg, der Petrologischen Sammlungen der Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden und dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und Geologie.
Im Rahmen der DFG-geförderten Ausschreibung „Erschließung und Digitalisierung von objektbezogenen wissenschaftlichen Sammlungen“ wurden vier Projekte in den geowissenschaftlichen Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg mit einem Fördervolumen von über einer Million Euro unterstützt. Drei Sammlungsteile wurden für eine moderne Erschließung, Digitalisierung und Visualisierung ausgewählt: die Äußere-Kennzeichen-Sammlung von Abraham Gottlob Werner, die Sammlung historischer Dünnschliffe und die Brennstoffgeologische Sammlung.
In einem weiteren Projekt wird ein geeignetes Sammlungsmanagementsystem entwickelt. In Kooperation mit der Senckenberg Naturforschenden Gesellschaft wurde dafür das bestehende Sammlungsmanagementsystem AQUiLA völlig überarbeitet, weiterentwickelt und an die geowissenschaftlichen Anforderungen angepasst. Für das neue AQUiLAgeo wurde eine geeignete einheitliche Datenbankstruktur erarbeitet, die für alle drei Teilsammlungen angewandt wird und nachgenutzt werden kann. Dabei werden die Verschiedenheit der wissenschaftlichen Sammlungen und deren historische Bedeutung berücksichtigt. Spezifische Thesauri, basierend auf den international gültigen mineralogischen, kristallographischen, petrographischen, paläontologischen und stratigraphischen Standardklassifikationssystemen, sind in die Datenbank integriert.
Um die historische Bedeutung der Sammlungen wiederzuspiegeln, soll ein Orts-Zeit-Thesaurus bzw. ein GIS-Layer in der Datenbank verfügbar sein. So können veränderte administrative Zugehörigkeiten der Fundorte abgebildet werden. Mit einer retrospektiven Georeferenzierung lassen sich fehlende Angaben zu geographischen Koordinaten, ungenaue oder unsichere Lokalitätsbeschreibungen ermitteln oder korrigieren.
Die Digitalisate und Metadaten der bearbeiteten Kollektionen der Geowissenschaftlichen Sammlungen werden im Sinne des Open-Access öffentlich und frei zugänglich sein unter https://webapp.senckenberg.de/aquila-freiberg.
Koordinaten:
68. Freiberger Universitätsforum - BHT, Fachkolloquium 5 „Digitalisierung geowissenschaftlicher Sammlungen“
Ort: Krügerhaus, Seminarraum im Dachgeschoss, Schlossplatz 3 in Freiberg
Zeit: 9:30 bis ca. 16:00 Uhr
Die Gesamtteilnehmerzahl für das kostenfreie Kolloquium "Digitalisierung geowissenschaftlicher Sammlungen" ist auf 25 begrenzt. Diese Teilnahme berechtigt nicht zum Wechsel zwischen den Kolloquien.