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Nachruf auf verdienten Wissenschaftler der TU Bergakademie Freiberg Prof. Dr. Otfried Wagenbreth

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© TU Bergakademie Freiberg

Prof. Dr. Otfried Wagenbreth © TU Bergakademie FreibergProf. Dr. rer. nat. Otfried Wagenbreth hat die Geschichte der Montanwissenschaften und Traditionspflege an der TU Bergakademie Freiberg mit seinem herausragenden Fachwissen wesentlich gefördert. Für seine Verdienste, insbesondere in der technischen Denkmalpflege, und für seine weit über 500 Publikationen zur Geologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte sowie der Pflege technischer Denkmale erhielt er im Jahr 2000 den Sächsischen Verdienstorden und im Jahr 2006 das Bundesverdienstkreuz, welches er aber nicht annahm.

Otfried Wagenbreth, geboren am 7. April 1927 in Zeitz, studierte von 1946 bis 1950 an der Bergakademie in Freiberg Bergbaukunde, wo er im Jahr 1958 auch den Doktortitel erwarb. Seine berufliche Laufbahn führte ihn über den Geologischen Dienst in Halle, eine Dozentur für Geologie und technische Gesteinskunde an der Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar (ab 1962) und später als Dozent für Geschichte und Dokumentation der Produktionsmittel im Jahr 1979 an die TU Dresden. 1968 habilitierte er an der Bergakademie in Freiberg. Im Jahr 1992 wurde er schließlich als Gründungsdirektor des Instituts für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte sowie Lehrstuhlinhaber für Technikgeschichte und Industriearchäologie an der Freiberger Universität berufen. Noch nach seiner Pensionierung im Jahr 1994 hielt Prof. Wagenbreth bis zum Sommersemester 2008 ununterbrochen Vorlesungen.

Prof. Wagenbreth war der TU Bergakademie Freiberg und der Stadt Freiberg, in der er die meiste Zeit seines Lebens gewohnt hat, auf das Engste verbunden. Gleiches gilt für seine besondere Beziehung zum Erzgebirge und die technischen Denkmale, vor allem des Bergbaus und Hüttenwesens. Bereits in den 1950er-Jahren engagierte er sich im Kulturbund der DDR für die Dokumentation, Erforschung und Bewahrung technischer Denkmale in der Freiberger Region, im Erzgebirge, in Sachsen und in der gesamten damaligen DDR. Hier hat er sich herausragende und bleibende Verdienste erworben, die für immer mit seinem Namen verbunden bleiben. Beispielhaft sei die gemeinsam mit Eberhard Wächtler herausgegebene Publikation „Technische Denkmale in der DDR“ genannt, die seit 1973 zahlreiche Auflagen erlebte und im Jahr 2015 erst wieder einen Nachdruck im Springer Verlag erfuhr.

Neben den Verdienstorden erhielt Otfried Wagenbreth im Jahr 1998 den Helmut-Erich-Rammler-Preis der TU Bergakademie Freiberg und im Jahr 2007 die Andreas-Möller-Geschichtspreis der Stiftung für Kunst und Kultur der Kreissparkasse Freiberg. Seiner Alma Mater Fribergensis blieb er unter anderem über die langjährige Mitgliedschaft beim Verein der Freunde und Förderer eng verbunden.

Wir werden sein Andenken und sein Vermächtnis stets in Ehren halten. 

Das Rektorat der TU Bergakademie Freiberg


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