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Europaweit einmalige Online-Fortbildung zum Leichtbau gestartet

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Zwei Personen beugen sich über einen Laptop

Am 12. und 13. August starteten mit großem Interesse die ersten virtuellen Kurse im Rahmen des internationalen Projektes LightRight 2.0. Insgesamt haben sich mehr als 40 Teilnehmer/innen aus sechs Ländern angemeldet. Ihnen werden in zwei Kursen neben Weiterbildungsmaterial in Form von Videos und Übungen, auch spezielle Online-Seminare und Vorlesungen zum leichtbaugerechten Einsatz von Stahl und Magnesium zur Verfügung gestellt. „So vermitteln wir den Teilnehmern verschiedenste Informationen zur Herstellung, Verarbeitung, zur Simulation und zum anwendungsoptimierten Einsatz der Leichtbau-Werkstoffe“, erklärt Prof. Ulrich Prahl vom Institut für Metallformung an der TU Bergakademie Freiberg. Dr. Christian Schmidt, der institutsintern die koordinierenden Fäden beisammenhält, weist darauf hin: „Nach Kursende im September wird dann eine Abschlussprüfung anstehen, so dass ein zertifizierter Abschluss verliehen werden kann.“

Logo LightRightFinanziert wird das Angebot über das Projekt „LightRight“ des EIT KIC Raw Materials. Die Entwicklung des digitalen Fortbildungsformates erfolgt in einem europaweiten Konsortium unter der Leitung des Fraunhofer IFAM in Bremen zusammen mit weiteren Partnern aus Italien, Belgien, Spanien und Schweden. Neben den Kursen für Magnesium und Stahl bietet dieses internationale Weiterbildungsprojekt unter anderem noch Kurse zum Thema Aluminium, Gusseisen, Pulvermetallurgie, Polymeren und faserverstärkten Kunststoffen an.

Weitere Informationen unter: https://eitrawmaterials.eu/course/lightright/


„Erzkumpel“ – Neue Miniaturfiguren für Landesausstellung in Freiberg präsentiert

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Fünf kleine Holzfiguren vor dem Eingang des Silberbergwerks Reiche Zeche

Das Quintett wurde extra für den Freiberger Schauplatz Erz (SilberBoom.) der 4. Sächsischen Landesausstellung zur Industriekultur geschaffen. Vorbild für die Miniaturfiguren waren historische Fotos des Erzbergbaus der 1950er bis 1970er Jahre aus dem Bildarchiv des Forschungs- und Lehrbergwerks. Neben dem Zimmerling (34,20 Euro) sind bereits die Figuren des Borhauers (33,60 Euro), des Sprenghauers (25,60 Euro), des Grubenwehrmannes (29,10 Euro) und des Huntestößers (32,40 Euro) vollendet. Weitere sind bereits in Planung.

„Ziel war und ist es Figuren zu erschaffen, mit denen sich noch heute aktive und ehemalige Bergleute identifizieren können“, erklärt Frank Reuter, Leiter des Grubenbetriebs auf der Reichen Zeche und selbst leidenschaftlicher Sammler der Miniaturen.

Käuflich zu erwerben sind die ersten fünf Figuren im Foyer des Silberbergwerkes Freiberg und im Bergbaumuseum Freiberg.

Hintergrund:

Aus Siegfried Werners Werkstatt kommen bereits die Gelehrten der TU Bergakademie Freiberg. Die 2015 entstandenen Figuren zeigen fünfzehn Wissenschaftler und Dozenten, wie die beiden Gründer der Bergakademie Friedrich Wilhelm von Oppel und Friedrich Anton von Heynitz sowie den Bergakademisten Abraham Gottlob Werner, den bekannten Naturforscher Alexander von Humboldt und viele Weitere.

Die (un)sichtbare Dürre: Auswirkungen auf Grundwasser und Wasserqualität

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Frau mit ausgestreckten Händen wartet auf Wasser

Eigentlich ist der Sommer 2020 laut Deutschen Wetterdienstes ein ganz normaler – also weder zu trocken noch zu nass. Was sich jedoch aktuell vor allem in den tieferen Bodenschichten zeigt, ist die extreme Trockenheit der letzten Jahre. Diese war bisher unsichtbar, zeigt aber jetzt besonders in Sachsen seine Auswirkungen. Betroffen sind grundwassergespeiste Flüsse und Seen sowie der Wald.

„Im Detail machen uns vor allem die sinkenden Grundwasserspiegel, die damit verbundenen Engpässe in der Trinkwasserversorgung und der Wasserqualität sowie die absterbenden Bäume große Sorgen“, erklärt Prof. Dr. Traugott Scheytt. Grund dafür ist die fehlende Grundwasserneubildung. „Immer mehr Wasser fließt aus den Seen und Flüssen ab und viel zu wenig strömt zu. Das hat nicht nur Auswirkungen auf den Wasserpegel, sondern auch auf die Wasserzusammensetzung. So können beispielsweise Nährstoffe wie Nitrat, Eisen oder Sulfat schneller einsickern und entziehen dem Grundwasser Sauerstoff. Dieser sauerstoffarme Zustrom kann die Wasserqualität in Seen und Flüsse nachhaltig beeinflussen und auch zum Absterben von Fischen und anderen Lebewesen führen. Ein Teufelskreis, wo doch gleichzeitig der Wasserverbrauch in Zeiten der Trockenheit besonders hoch ist.

„Ziel muss es sein, die sinkenden Vorräte wiederherstellen. Dafür untersuchen wir aktuell gemeinsam mit weiteren Partnern die Wechselwirkung zwischen Oberflächen- und Grundwasser, die Ursachen für den Sauerstoffmangel sowie mögliche Belüftungsmaßnahmen in ausgewählten Seen, wie dem Speicherbecken in Lohsa“, so Prof. Scheytt. Der Freiberger Professor hat im August 2018 die Professur für Hydrogeologie und Hydrochemie am Institut für Geologie der TU Bergakademie Freiberg übernommen.

Zudem ist er Sprecher des Zentrums für Wasserforschung an der TU Bergakademie Freiberg, in welchem die vorhandenen Kompetenzen zum Thema Wasser gebündelt werden und Wissenschaftler/innen verschiedener Fachbereiche an Projekten zu den Ursachen und Auswirkungen von Trockenheit und Überschwemmung forschen, aber auch zu möglichen Gegenmaßnahmen.

Weitere Informationen: https://tu-freiberg.de/geo/hydro

Gründerinnenprogramm FOUNDress geht in die 2. Runde

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Studentin mit Businessmappe

Jungen Frauen den Schritt in die Selbstständigkeit zu vereinfachen, ist für Prof. Karina Sopp (Professur für Entrepreneurship und Steuerlehre) eine Herzensangelegenheit. Um ihnen dabei eine umfangreiche Unterstützung gewährleisten zu können, hat sie 2019 das Programm FOUNDress ins Leben gerufen. Neben Coachings, Diskussionsrunden und Workshops, die speziell auf die Bedürfnisse von Gründerinnen ausgerichtet sind, ist es vor allem der Einblick in den Alltag als Gründer oder Investor, den das Programm den Teilnehmerinnen nahe bringt. Diesen vermittelt FOUNDress indem es die Teilnehmerinnen in innovativen Veranstaltungsformaten an erfolgreiche Gründer(innen) herangeführt.

Dazu laden Prof. Sopp und ihr Team die Teilnehmerinnen unter anderem zu einem besonderen Event nach Wien ein, wo sie ein umfangreiches Programm aus Invest, Gründung, Social Media sowie Networking erwartet. Zum Austausch geladen sind dabei Top-Unternehmer, Investoren und Marketing-Experten, die Ihr Expertenwissen teilen. Das Beste daran:  übernimmt die Teilnahmegebühr sowie die Kosten für Anreise und Übernachtung!

Anmeldungen zum kostenfreien Gründerinnenprogramm sind nach wie vor möglich. Die Teilnahme an FOUNDress ist exklusiv nur 15 Teilnehmerinnen vorbehalten. Anmeldeschluss ist der 15. September 2020.FOUNDress

Mehr über FOUNDress

Weitere Informationen zu den angebotenen Workshops und Veranstaltungen sowie zur Anmeldung sind auf der Website von FOUNDress zu finden. Das Programm wird auch von einem Podcast ("FOUNDress - Dein Gründerinnen Podcast") begleitet. Dieser ist auf den bekannten Plattformen Spotify, iTunes, Deezer, Soundcloud und hearthis veröffentlicht. Aktuelle Neuigkeiten gibt es zusätzlich auf dem offiziellen Facebook bzw. Instagram Kanal.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Karina Sopp; Tel.: +49 3731 39-2734

Flyer zum Gründerinnenprogramm:

Intelligente Rekultivierung mit virtuellen Tools

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Drohne im Tagebau

„Mit dieser Technologie sollen auch Nichtfachleute bereits vor dem ersten Spatenstich eine klare Vorstellung von zukünftigen Landnutzungsformen erhalten können. So können wir eine effiziente und transparente Kommunikation der Sanierungsträger mit allen beteiligten Interessengruppen ermöglichen“, erklärt Prof. Dr. Jörg Benndorf vom Institut für Markscheidewesen und Geodäsie das Ziel des kürzlich gestarteten und von der TU Bergakademie Freiberg koordinierten europäischen Projekts „TRIM4Post-Mining“. Zum Einsatz kommen dafür interaktive Virtual-Reality- und Augmented-Reality-Technologien, die die dynamische Landschaftsentwicklung virtuell simulieren und modellieren können.

Zu Nutze machen sich die Wissenschaftler/innen dafür die bereits digital erfassten Daten aus dem Tagesgeschäft der Unternehmen. „Diese Daten können uns auch für die Zukunft wichtige geotechnische und umweltrelevante Informationen über wertvolle Ressourcen in den Halden und Kippen geben. Ergänzt mit modernen 3D-Lasern und bildgebender Sensorik lassen sich so ganz individuell die Eigenschaften der lokalen Halden charakterisieren und dokumentieren. Eine derartige Datenbasis ermöglicht es den Landnutzern zukünftig, sich ein detailliertes Bild über die Beschaffenheit der ehemaligen Bergbauhalden zu schaffen und mögliche Risiken und Chancen für eine optimale Planung der Nach­nutzungsoptionen frühzeitig zu erkennen“, so Prof. Benndorf.

Getestet wird das neue System künftig an zwei Beispielgebieten in der Leipziger Braunkohle-Folgelandschaft und im Limburger Steinkohlenrevier.

Finanziert wird das von August 2020 bis Juli 2022 laufende Projekt vom EU Research Fund for Coal and Steel (RCFS) (Förderzeichen 899278). Projektpartner sind die Beak Consultants GmbH, das Nachbergbauforschungszentrum der THGA Bochum, die MIBRAG mbH sowie die niederländischen Kollegen von Spectral Industries, Eijkelkamp SonicSampDrilll und die TU Delft.

Hintergrund ist der beschlossene Ausstieg aus der fossilen Energieerzeugung, in dessen Zusammenhang die meisten Kohlebergwerke in Europa in den nächsten zwei Jahrzehnten geschlossen werden sollen. Die damit verbundene strukturelle Transformation der teilweise großflächigen Kippen und Halden von der industriellen Nutzung hin zu einer attraktiven Nachfolgelandschaft birgt großes gesellschaftliches und wirtschaftliches Potential. Bereits jetzt bieten rekultivierte Tagebaue im Raum Leipzig oder in der Lausitz vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten für Familien.

Umweltfreundliche Ressourcengewinnung studieren

Wie die Ressourcengewinnung der Zukunft aussehen kann und wie sch diese mit dem Schutz der Umwelt und den Werten der heutigen Gesellschaft vereinbaren lässt, lernen die Studierenden der TU Bergakademie Freiberg im Studiengang "Geomatics for Mineral Resource Management". In dem Masterstudiengang werden die zukünftigen Geoingenieure zu Experten auf dem Gebiet der Geomatik ausgebildet. Dafür lernen sie unter anderem, wie man modernste Technologien zur Erfassung, Verwaltung, Analyse und Visualisierung von Geodaten optimal nutzt und daraus neue innovative Lösungen entwickelt.

Weitere Informationen unter: http://tu-freiberg.de/fakult3/mage

Ausbildungsbeginn für vier neue Lehrlinge

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Eine junge Frau im Büro

Im Jahr 2020 beginnen zwei Chemielaboranten am Institut für Technische Chemie und am Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (IEC) sowie ein Elektroniker für Geräte und Systeme und eine Verwaltungsfachangestellte am Institut für Geophysik und Geoinformatik ihre Ausbildung.

Dr. Schreiner vom IEC übernimmt dabei zum ersten Mal die Ausbildung eines Chemielaboranten.

Die Universität begrüßt aber nicht nur die neuen Lehrlinge, sondern verabschiedet gleichzeitig auch sechs Auszubildende, von denen vier übernommen wurden.

Für das Ausbildungsjahr 2021 schreibt die TU Bergakademie Freiberg insgesamt neun Ausbildungsstellen aus, in den Berufen:

  • Verwaltungsfachangestellte/r
  • Fachinformatiker/in, FR Systemintegration
  • Chemielaborant/in
  • Werkstoffprüfer/in, FR Metalltechnik
  • Elektroniker/in, FR Energie- und Gebäudetechnik
  • Elektroniker/in Geräte und Systeme
  • Berg- und Maschinenmann/-frau, FR Vortrieb und Gewinnung

Über die Ausbildungsmöglichkeiten an der Universität können sich Interessierte auch bei der Ausbildungsmesse „Schule macht Betrieb“ am 19. September in Freiberg informieren.

Weitere Informationen: https://tu-freiberg.de/universitaet/organisation/zuv/jav/ausbildungsberufe  

Neuer Geoökologie-Professor beginnt seinen Dienst

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Jun.-Prof. Dr. Conrad Jackisch erhält die Berufungsurkunde der TU Freiberg.

Bevor er an die TU Bergakademie Freiberg berufen wurde, war der Geoökologe als Postdoktorand am Karlsruher Institut für Technologie und an der TU Braunschweig tätig. Im Rahmen einer DFG-Forschungsgruppe (CAOS) untersuchte er, wie sich Bodenstrukturen und Wasserverlagerungen gegenseitig bedingen. Ökohydrologische Modelle für das Land- und Wassermanagement an der Nordseeküste standen im Fokus seiner Forschungstätigkeit an der TU Braunschweig. Ziel des Projekts ist es, Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel und deren Unsicherheiten zu bewerten.

An der TU Bergakademie Freiberg stehen für den neuen Juniorprofessor die Erforschung von Bodenlandschaftsentwicklungen unter sich ändernden Bedingungen hinsichtlich Klima und Nutzungsansprüchen im Vordergrund. Dabei spielen für ihn die zusammenhängende Entwicklung von Messmethodik, Konzepten und Modellen für die belebte und unbelebte Umwelt verbunden durch Wasser-, Energie- und Stoffflüsse eine zentrale Rolle. Außerdem möchte Jun. Prof. Dr. Conrad Jackisch die Vermeidung und Renaturierung von Bergbaufolgen untersuchen. Den Studierenden an der TU Bergakademie Freiberg will er das nötige Rüstzeug zur Beantwortung komplexer Fragen von sich ändernden Umweltsystemen vermitteln – mit belastbarer Statistik, angepassten Computermodellen, sowie präzisen Messungen und einem Gespür für Zusammenhänge. 

Hintergrund: Tenure-Track-Programm

Mit Jun. Prof. Dr. Conrad Jackisch wird im September die fünfte Professur aus dem von Bund und Ländern finanzierten Tenure-Track-Programm besetzt. Ziel der Förderung ist es, junge Nachwuchswissenschaftler/innen an deutschen Universitäten zu halten. Juniorprofessuren sind zunächst für sechs Jahre ausgelegt und enthalten die Option auf eine anschließende Festanstellung (Tenure Track). An der TU Bergakademie Freiberg sind im Rahmen des Programms insgesamt acht Stellen auf den Gebieten der Naturwissenschaften, der Mathematik und Informatik, der Material- und Werkstoffwissenschaften sowie der Geowissenschaften geplant.

Deutschlandweit fördern Bund und Länder 1.000 zusätzliche Tenure-Track-Professuren an 75 Hochschulen. Für das bis zum Jahr 2032 laufende Nachwuchsforscherprogramm steht ein Fördervolumen von bis zu einer Milliarde Euro zur Verfügung. Weitere Informationen: https://www.bmbf.de/de/wissenschaftlicher-nachwuchs-144.html

Universitätscampus wächst: Moderne Lehr- und Lernmöglichkeiten mit viel Platz für Studierende

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Rohentwurf Neubau Hörsaalzentrum/Bibliothek der TU Bergakademie Freiberg

In dem modernen und nachhaltigen Bibliotheksgebäude finden Studierende künftig über drei Etagen verteilt insgesamt 480 Arbeitsplätze für moderne Lern- und Arbeitsformen von festen über mobilen und Lounge-artigen Treffpunkten bis hin zu Einzel- und Gruppenarbeitsräumen sowie einem Eltern-Kind-Raum und einem Sehbehinderten Arbeitsplatz. WLAN auf allen drei Etagen und Arbeitsplätze mit LAN-Kabel sowie Ladeschränke für Laptops ermöglichen zudem das mobile und digitale Arbeiten mit größeren Datenmengen direkt vor Ort. Und auch der Bibliotheksservice für Studierende wird erweitert. Diese können nicht nur künftig ihre Medien an speziellen Automaten selbstausleihen, sondern diese auch automatisch zurückgeben.

Ein Highlight für die innovative Lehre an der TU Bergakademie Freiberg stellt zudem der Mixed Reality Raum dar. In diesem können die Studierenden mit unterschiedlichen Medien (AR Brille, Virtueller Realität, Smart Phone, Tablet) selbst an 3D-Modellen arbeiten und erhalten an bestehenden Modellen aus der Chemie (Moleküle), der Paläontologie, der Strömungsmechanik (Eigenschaften von Gasen oder Flüssigkeiten), der Mechanik (Simulation von Festkörperverhalten) und dem Bergbau (Maschinen) Einblicke in aktuelle technische Entwicklungen.

Ergänzt wird die neue Universitätsbibliothek von einem Hörsaalzentrum. Das mit modernster Technik ausgestattete Gebäude bietet mit zwei großen Hörsälen und Seminarräumen bis zu 860 Studierenden Platz für die modernen Lehr- und Unterrichtsformen der Universität. Leistungsfähige Projektionen, Kameras und Studiotechnik ermöglichen zudem die Entwicklung neuer Formate der Hochschulbildung mit technischer Unterstützung für Hör- und Sehbehinderte.

„Damit entstehen unmittelbar auf dem Campus weitere attraktive Lernorte für unsere Studierenden, mit dem wir vor allem das gemeinsame, barrierefreie Lernen und Entwickeln von Ideen und Projekten fördern und den künftigen Anforderungen der Digitalisierung gerecht werden“, erklärt der amtierende Kanzler Jens Then.

Der Neubau ersetzt das in den Jahren 1977 bis 1980 errichtete Bibliotheksgebäude an der Agricolastraße 10. Zusätzlich entsteht in diesem Zusammenhang das neue Hörsaalzentrum mit seinen vielfältigen Möglichkeiten für Studierende und Universitätsangehörige. Der Gebäudekomplex soll ab Wintersemester 2021/22 nutzbar sein.

Für das Bauprojekt unter Regie des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien-und Baumanagement sind Gesamtkosten in Höhe von 40 Millionen Euro veranschlagt. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln, die durch die 2015 erfolgte BAföG- Übernahme durch den Bund frei geworden sind. Diese Mittel werden in Sachsen ausschließlich für die Hochschulen und die Universitätsmedizin eingesetzt.

Logo Freistaat SachsenDas Bauprojekt wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.


Woher stammt die Bandscheibe? Neue Erkenntnisse zur Evolution der Wirbeltiere

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Dünnschliff der Wirbelsäule im Lichtmikroskop

An der wissenschaftlichen Einordnung der neuen Ergebnisse zur Evolution der Wirbeltiere waren auch Paläontologen der TU Bergakademie Freiberg beteiligt. Um die neuen Erkenntnisse zur Bandscheibe bei Dinosauriern und Meeresreptilien richtig einzuordnen, leistete Dr. Ilja Kogan vom Institut für Geologie einen Beitrag zur Beschaffenheit der Wirbelsäule bei sogenannten niederen Wirbeltieren. „Nicht alle Wirbeltiere haben auch Wirbel, bei vielen Fischen besteht der embryonale Strang, die sogenannte Chorda, ein Leben lang fort. Wenn sich Wirbel bilden, schnüren und schneiden sie diesen ein, ein Rest bleibt jedoch aber als bandscheibenartiges Weichgewebe in den Zwischenräumen“, erklärt der Experte für Fragen rund um die Wirbel von Urfischen. Bei ausgestorbenen Reptilien, die zu den höheren Wirbeltieren gehören, ließen sich bisher jedoch keine Bandscheiben nachweisen. Auch heutige Reptilien besitzen keine Bandscheibe als Bindeglied zwischen den Wirbelkörpern, sondern ihre Wirbel sind mit sogenannten Kugelgelenken verbunden.

Das Team unter Federführung der Uni Bonn konnte nun nachweisen, dass die Wirbelkörper vieler Saurier – mancher Dinosaurier, Fischsaurier, Paddelechsen und sogar Meereskrokodile – anders als bisher angenommen keine Kugelgelenke bilden. Reste von Knorpel und anderen Teilen der Bandscheibe konnten sogar in Proben von Meeressauriern und Dinosauriern festgestellt werden. Bandscheiben, so die Folgerung des Forscherteams, sind also ein sehr altes, ursprüngliches Merkmal. Die neuen Befunde zeigen außerdem, dass Bandscheiben mehrmals in der Evolution bei verschiedenen Tieren neu entstanden sind und vermutlich zweimal bei Reptilien durch Kugelgelenke ausgetauscht wurden.

Lebende und fossile Strahlenflosser zeigen eine große Bandbreite von Wirbelsäulenmorphologien.

Weitere Informationen: https://www.uni-bonn.de/neues/188-2020

Originalpublikation: Tanja Wintrich, Martin Scaal, Christine Böhmer, Rico Schellhorn, Ilja Kogan, Aaron van der Reest & P. Martin Sander: Paleontological evidence reveals convergent evolution of intervertebral joint types in amniotes, Scientific Reports, DOI: 10.1038/s41598-020-70751-2

Machbarkeitsstudie zur Erdölförderung im Mittleren Osten gestartet

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Mitarbeiter des Institutes bei der Präparation eines Versuches

Das Institut für Bohrtechnik und Fluidbergbau der TU Bergakademie Freiberg konnte den Betreiber des Erdölfeldes im Königreich Bahrain in einer internationalen Ausschreibung von seiner Expertise überzeugen und erhält für die angewandte Forschung nun den Auftrag.

Untersucht werden im Rahmen der Studie drei verschiedene und besonders umweltschonende Verfahren, die dazu beitragen, den Entölungsgrad der Lagerstätte zu erhöhen. „Nach Ende der konventionellen Fördermaßnahmen eines Erdölfelds bleiben typischerweise rund 60 Prozent des flüssigen Golds in der Lagerstätte zurück“, erklärt Prof. Mohd Amro. „Anhand der Machbarkeitsstudie wollen wir nun herausfinden, wie ein Teil des verbleibenden Erdöls in der konkreten Lagerstätte mobilisiert werden kann, um es dann fördern zu können“, ergänzt der Leiter des Instituts für Bohrtechnik und Fluidbergbau der TU Bergakademie Freiberg. Dafür werten die Freiberger Forscher/innen in einem ersten Schritt die verfügbaren Lagerstättendaten aus, um dann später die Bohrkerne aus Bahrain in ihrem Labor zu untersuchen.

In Vorstudien haben sich drei Verfahren als besonders geeignet herausgestellt. Diese evaluiert das Team um Prof. Amro dann anhand der Laborversuche. Konkret werden die Kerne dabei erstens mit CO2, zweitens mit CO2-Schaum unter Lagerstättenbedingungen sowie, drittens, mit Tensiden behandelt. „Stellt sich eines der drei umweltschonenden Verfahren als technisch und ökonomisch sinnvoll heraus, schließen sich weitere Versuche im Feld an“, sagt Prof. Mohd Amro. „Wir sind stolz, dass wir den Betreiber des Erdölfeldes vom hohen ingenieurtechnischen Niveau auf dem Gebiet der Öl- und Gasgewinnung in Freiberg überzeugen konnten und warten gespannt auf die Zusammenarbeit mit einem Partner aus dem Mittleren Osten. Darüber hinaus ist das Projekt eine Möglichkeit, ein weiteres interessantes Promotionsthema an unserem Institut zu vergeben“, so der Professor.

Neue Kooperationsvereinbarung zur Weiterentwicklung der Freiberger Feuerwehr-App

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Blick auf die Feuerwehr-App

Neben dem Nutzersupport und der Anpassung an technische Neuerungen wird der Schwerpunkt bei der Fortentwicklung der Applikation auf der Optimierung der automatischen Erkennung von Gefahrguttafeln und der Erweiterung der Stoffdatenbank sowie von Fahrzeugkennzeichen zum schnellen Zugriff auf Rettungsdatenblätter liegen.

Staatsminister Prof. Dr. Wöller: „Mit der Feuerwehr-App ‚FwA 16/2‘ können die Kameradinnen und Kameraden im Einsatz schnell und zuverlässig auf wichtige Informationen zu beispielsweise Gefahrenstoffen, Fahrzeuginformationen oder Wasserentnahmestellen zurückgreifen und somit schneller helfen. Hier zeigt sich – im praktischen Einsatzgeschehen - der innovative Mehrwert der Digitalisierung. Wir werden diesen Weg gemeinsam mit der TU Bergakademie Freiberg weitergehen mit dem Ziel, die digitale Unterstützung der Kameradinnen und Kameraden im Einsatz voranzutreiben.“

Rektor Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht: „Die an der TU Bergakademie Freiberg entwickelte Feuerwehr-App ist bislang einzigartig in Deutschland. Mit ihr heben unsere Informatiker den Brand- und Katastrophenschutz auf eine neue, digitalisierte Ebene. Bereits seit 2013 läuft das Modellprojekt sehr erfolgreich und ist bei  Feuerwehren in ganz Sachsen gefragt. Dass die App nun weiterentwickelt werden soll, freut uns sehr und spricht für das Vertrauen und das Potential unseres starken Freiberger Technik- und Ingenieurbereiches.“

Hintergrund

Seit dem 19. Dezember 2013 arbeiten das SMI und die TU Bergakademie Freiberg gemeinsam am Modellprojekt zur Verbesserung der Einsatzdurchführung in den sächsischen Freiwilligen Feuerwehren durch die Tablet-Anwendung „FwA 16/2“.

Zur Einführung und Anschubausstattung wurde im Jahr 2015 jeder Gemeinde im Freistaat Sachsen ein Tablet sowie die App für ihre Feuerwehr kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die Beschaffung weiterer Tablets ist förderfähig.

Die App verfügt mittlerweile über fünf Module:

  • Digitaler Hydrantenplan zur schnelleren Lokalisierung von Löschwasserentnahmestellen auf Offline-Vektorkarten,
  • Gefahrstoffdatenbank mit Scanfunktion von Gefahrstofftafeln an LKWs,
  • Rettungsdatenblätter der Fahrzeughersteller mit online Kennzeichenabfrage über das Kraftfahrtbundesamt für eine effektivere PKW-Rettung,
  • IT-gestützte Atemschutzüberwachung der Einsatzkräfte mit Verbrauchsprognose und Einsatzdokumentation und
  • Dokumentenbibliothek mit allgemeinen und ortsbezogenen Unterlagen.

Wenn Kristalle Blitze werfen: Modell hilft, pyroelektrische Prozesse zu verstehen

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Aufnahme eines Lithiumtantalat-Kristalls mit Überschlägen.

Die zweite Anwendung hingegen ist zwar bekannnt, aber bisher noch nicht ausreichend theoretisch beschrieben worden. Ein Physikerteam der TU Bergakademie Freiberg hat nun einen Weg gefunden, die Prozesse an pyroelektrischen Oberflächen in einem Modell zu beschreiben und vorherzusagen. Ihre Ergebnisse haben die Forscher nun im Journal „Physical Chemistry Chemical Physics“ veröffentlicht.

Dr. Mateo de Vivanco nimmt einen Föhn zur Hand und leitet warme Luft auf einen unscheinbar aussehenden kleinen Kristall. Einen Augenblick später, nach circa 5 Sekunden, sind auf der Oberfläche des Kristalls mit bloßem Auge kleine Blitze zu erkennen (s. Foto). Was sich nach Magie anhört, lässt sich mit dem in der Physik hinreichend bekannten Prozess der Pyroelektrizität beschreiben: „Kristalle der Materialklasse Pyroelektrika erzeugen eine elektrische Spannung, wenn sich ihre Temperatur ändert“, klärt der wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Experimentelle Physik (IEP) der TU Bergakademie Freiberg auf. Der Grund für das Phänomen liegt in den kleinsten positiv und negativ geladenen Teilchen des Kristalls, die bei einer Temperaturänderung zusammen- oder auseinanderdriften. Die Summe dieser Bewegungen entlädt sich als elektrischer Strom an der Oberfläche des Kristalls.

Spannung für chemische Reaktionen nutzbar

Die entstehende Spannung könnte in einem möglichen Anwendungsszenario für chemische Reaktionen genutzt werden. „Besonders interessant ist hierbei die Spaltung von Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff, der als Energieträger und in der chemischen Industrie ein gefragtes Gas ist“, so Dr. Mateo de Vivanco. Doch obwohl diese Reaktion schon vor einigen Jahren experimentell nachgewiesen werden konnte, konnten die physikalischen Hintergründe in der internationalen Forschung bisher nur unzureichend beschrieben werden. Hier setzte das Physikerteam an und studierte in einem ersten Schritt vorhandene Modelle, die diese und ähnliche Reaktionen erklären.

"Als Chemiker in einer physikalischen Arbeitsgruppe wollte ich die Ausbeute der Wasserspaltung errechnen. Da dies mit bestehenden Modellen nicht möglich war, überlegten mein Team und ich, welche Faktoren die pyroelektrische Ausbeute einschränken", erklärt der Erstautor der Studie. “Im Vergleich zur direkten Elektrizitätsnutzung hat man bei der Wasserstofferzeugung nämlich Überspannungen unterschiedlicher Natur zu bewältigen, die die Wasserspaltung behindern können", so Dr. Mateo de Vivanco weiter. In mehrjähriger Forschungsarbeit gelang es dem Team auf diese Weise, das nun vorgelegte chemisch-physikalische Modell zu entwickeln, mit dem die Prozesse an pyroelektrischen Oberflächen in chemisch labilen Medien, wie zum Beispiel Wasser, erklärt und vorhergesagt werden können.

Modell ermöglicht Verständnis des komplexen Prozesses

Titelblatt Publikation

Dank des neuen Modells, welches die Forscher in der August-Ausgabe des Journals „Physical Chemistry Chemical Physics“ vorstellen, ergeben sich neue Möglichkeiten zum Verständnis komplexer elektrochemischer Prozesse an Feststoffoberflächen. So kann damit beispielsweise erstmals die produzierte Menge an Wasserstoff erklärt und vorhergesagt werden. Wird der pyroelektrische Prozess – nicht nur mit Hilfe des neuen Modells – künftig weiterentwickelt, ergibt sich neues Verwendungspotenzial für Forschung und Industrie.

„Insbesondere für die in der aktuellen Diskussion befindliche Entwicklung wesentlicher, auf Wasserstoff basierender Technologien stellen die aktuellen Ergebnisse des Teams einen belastbaren Vorlauf dar“, sagt Prof. Dirk C. Meyer, Institutsdirektor des IEP, in seiner Eigenschaft als Wissenschaftlicher Sprecher des Zentrums für effiziente Hochtemperatur-Stoffwandlung (ZeHS) der TU Bergakademie Freiberg. „Schon seit mehreren Jahren bildet die Beschäftigung mit kristallphysikalischen Kopplungsphänomenen, insbesondere der Pyroelektrizität, einen Schwerpunkt der Arbeiten am IEP“, so Prof. Dirk Meyer.

Originalpublikation: Mateo U. de Vivanco, Matthias Zschornak, Hartmut Stöcker, Sven Jachalke, Erik Mehner, Tilmann Leisegang & Dirk C. Meyer: Pyroelectrically-driven chemical reactions described by a novel thermodynamic cycle. Physical Chemistry Chemical Physics. https://doi.org/10.1039/D0CP01288B

Deutsch-Russisches Wissenschaftsjahr: Freiberger Studentenaustausch ausgezeichnet

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Drei Männer vor einer Leinwand. Einer hält eine Urkunde in den Händen

„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Sie zeigt, wie wichtig gerade in der heutigen Zeit, der Austausch über Ländergrenzen hinweg ist. Hier haben wir mit der TU Bergakademie Freiberg zudem einen wichtigen Partner und Unterstützer an unserer Seite, der für unsere gesellschaftlichen Werte eintritt und gemeinsam mit uns das weltoffene Bild unserer Stadt und Universität in die Welt hinausträgt“, so Thomas Schmalz, Geschäftsführer des Studentenwerks Freiberg.

Das Studentenwerk Freiberg und die Staatliche Universität Südural haben sich gemeinsam mit dem seit 2007 laufenden Projekt zur Völkerverständigung zwischen Tscheljabinsk und Freiberg beim Deutschen Akademischen Austauschdienst für die Auszeichnung beworben. Der Austausch führt russische bzw. deutsche Studenten für drei Wochen an den jeweils anderen Standort. Dort lernen sie Sprache, Kultur und Universität kennen und haben die Möglichkeit, sich auf ein Teilstudium am Gaststandort vorzubereiten.

Neben dem Austausch, an dem mittlerweile mehr als 300 Studierende teilnahmen, konnten einige weitere Projekte durchgeführt werden: Es entstand unter anderem ein Film über die Orgel in Tscheljabinsk, die in Sachsen gebaut wurde, weiterhin ein Dokumentarfilm über einen deutschen Kriegsgefangenen, der eine Zeitlang in der Nähe von Tscheljabinsk in Gefangenschaft war und der niemals Russland einen Vorwurf machte, sondern immer die faschistischen Kriegstreiber anprangerte.

Die jüngste – nunmehr wissenschaftliche - Zusammenarbeit ist derzeit noch nicht veröffentlicht und behandelt die unterschiedlichen Erfahrungen von Studierenden in der Pandemie-Quarantänezeit und vergleicht diese zwischen den unterschiedlichen Nationen (teilgenommen haben neben deutschen und russischen auch chinesische und italienische Studenten).

Eine simultane Verleihung der Urkunden in Berlin und Moskau sorgten für einen gelungenen Abschluss des Deutsch-Russischen Jahres der Hochschulkooperation und Wissenschaft 2018-2020.

Die Auszeichnung wurde am 15. September im Rahmen der Abschlussveranstaltung zum Deutsch-Russischen Wissenschaftsjahr in Berlin und Moskau verliehen.

Mitstreiter gesucht: Software-Tool für Online-Vorlesungen wird weiterentwickelt

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Symbolfoto: Flexibel online lernen.

Die Weiterentwicklung des Prototyps aus dem Wettbewerb wird nun vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 90.000 Euro gefördert. „Im digitalen Sommersemester – aber auch schon vorher – nutzte ich für meine Informatik-Vorlesungen ein webbasiertes Tool, mit dem Lernmaterialien entworfen und in der Online-Lehre eingesetzt werden können“, sagt Prof. Sebastian Zug. Anhand der Beschreibungssprache „LiaScript“ entstehen interaktive Lerninhalte, die als Open Source frei verfügbar sind. Andere Lehrende können Material übernehmen und an die eigenen didaktischen Ziele anpassen. „Die Idee des Projektteams zur Teilnahme am Hackathon war es nun, einen Editor bereitzustellen, mit dem insbesondere Lehrende ohne Programmiererfahrungen zurecht kommen“, so der Informatik-Professor. „In einem Multi-Autoren Tool, bei dem mehrere Lehrende parallel arbeiten und damit Unterstützung erfahren können, sehen wir einen Lösungsansatz, um den Herausforderungen bei der Nutzung des neuen Konzeptes zu begegnen.“

Projekt HackthonDarum untersucht das interdisziplinäre Team gemeinsam mit Lehrenden des Instituts für Technische Chemie und des Lehrstuhls Technische Thermodynamik nun Nutzungsmuster und Unterstützungsbedarfe. In Studien wird herausgearbeitet, welche Form der kooperativen Bearbeitung bei der Erstellung der LiaScript-Materialien am effektivsten ist. Wie kann die Zusammenarbeit zwischen einem Informatiker/in und den Lehrenden der Fachdisziplin, die gemeinsam eine komplexe Simulationen und Animationen entwerfen, online organisiert werden oder welche Hilfen sind dabei erforderlich und gewünscht? „Manchmal sind wir Informatiker etwas betriebsblind, was die Fragen der intuitiven Verwendbarkeit angeht“, sagt Prof. Sebastian Zug. Der Editor für die LiaScript-Materialien ist online verfügbar und kann ausprobiert werden. Zudem sucht das Team noch weitere Interessenten, die LiaScript testen und an der Studie teilnehmen wollen.

Hintergrund: Online-Hackathon zur digitalen Hochschulbildung

Über 1.000 Akteure beteiligten sich Anfang Mai am #SemesterHack, dem bundesweiten Online-Hackathon zur digitalen Hochschulbildung – veranstaltet vom Hochschulforum Digitalisierung (HFD), dem KI-Campus und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Ziel des Hackathons war es, innerhalb von 36 Stunden Ideen und Lösungen für die Herausforderungen des digitalen Sommersemesters zu erarbeiten. Beim #SemesterHack stellten sich interdisziplinäre Teams, zusammengesetzt aus Studierenden, Lehrenden, Hochschulpersonal und externen Interessierten, Challenges, um Studium und Lehre im digitalen Sommersemester 2020 zu gestalten. Vier der insgesamt 80 entstandenen Projekte werden ab September bis Ende des Jahres mit insgesamt knapp 270 000 Euro vom BMBF gefördert.

Grabungen im Thüringer Wald: Neue Einblicke in vergangene Erdzeitalter

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Polierte Scheibe eines fossilen Baumfarnstammes aus Manebach (Foto: Manfred Bart

Dabei stießen sie auf 298 Millionen Jahre alte fossile Baumstämme, in denen Pflanzenzellen sowie Pilze und Ausscheidungen von Tieren erhalten wurden. Anhand der Funde erforscht das Team nun die Rolle der Mikroorganismen in der Evolution und Fossilisation von Pflanzen.

Ein versteinerter, schwarzer Baumstamm hat es Professor Ronny Rößler, Direktor des Museums für Naturkunde Chemnitz und Honorarprofessor für Paläobotanik an der TU Bergakademie Freiberg, angetan. Das Besondere daran wird erst beim Blick ins Mikroskop deutlich: Im fossilen Baumstamm aus Manebach wurden während des Prozesses der Versteinerung Mikrometer kleine Pflanzenzellen mit Quarz gefüllt und auf diese Weise dreidimensional konserviert. Und mehr noch: In diesen Zellen entdeckte das Team um Prof. Ronny Rößler eine bisher unbekannte fossile Mikrowelt – Spuren von Pilzen und Ausscheidungen von Tieren, die in dem Baumstamm lebten. „Diese fossilen Kleinstlebewesen innerhalb der Gewebe erschließen der Paläontologie einen Mikrokosmos ökologischer Beziehungen zwischen Pflanzen, Tieren und Pilzen, der für die Perm-Zeit, die den Zeitraum von vor ca. 299 Mio. Jahren bis vor ca. 251 Mio. Jahren umfasst, bisher weitgehend unerforscht ist“, erklärt Steffen Trümper, der an der TU Bergakademie Freiberg und am Museum für Naturkunde Chemnitz zu den Funden in Manebach promoviert.

Versteinerte Baumstämme als Klimaarchiv nutzen 

„Außerdem nehmen wir die Jahresringe der versteinerten Baumstämme und Äste genau unter die Lupe. „Holzringe spiegeln den Witterungsverlauf über Jahre wider, sodass wir anhand der Versteinerungen das Klima in der Perm-Zeit rekonstruieren können“, ergänzt Prof. Ronny Rößler, der die Geologie-Studierenden seit 2019 gemeinsam mit Prof. Jörg Schneider von der TU Bergakademie Freiberg bei den Grabungen in Manebach anleitet. „Die Zuwachsringe im versteinerten Holz sowie die Sedimente und die Fossilien insgesamt weisen darauf hin, dass während des Wachstums und der nachfolgenden Einbettung der Baumstämme ein tropisch-wechselfeuchtes Klima vorherrschend war“, ordnet Prof. Jörg Schneider die Ergebnisse in die globale Klimaentwicklung während des Perm ein.

Die Bäume wuchsen in einer dicht bewachsenen Flusslandschaft und wurden wahrscheinlich im Uferbereich von Seen mit Sediment zugedeckt. „Wir vermuteten, dass die Fossilien in der frühen Perm-Zeit entstanden“, so Steffen Trümper. Eindeutig zuordnen konnten die Forscher/innen die Entstehungszeit aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Darum schickten sie Proben einer fossilen Vulkan-Asche, welche bei den Grabungen ebenfalls entdeckt wurde, nach Dresden, wo diese an den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen mittels Uran-Blei-Datierung untersucht wurde. Ergebnis: Die Stämme und die sie einbettenden Gesteine aus Manebach sind 298 Millionen Jahre alt. Von den neuen Erkenntnissen aus Manebach erhoffen sich die Forscher/innen auch, die Wechselwirkungen von Atmosphäre und Biosphäre zu verstehen.

Die weiteren Forschungen im Nachgang der Grabungen sollen nun zur genauen Rekonstruktion des Fossilisationsprozesses beitragen, wobei auch spektroskopische und chemische Verfahren zur Anwendung kommen. Außerdem halten die Wissenschaftler/innen weiterhin nach fossilen Stämmen mit Zellerhaltung Ausschau und untersuchen die wechselseitigen Wirkungen im Zusammenleben der frühen Pflanzen, Pilze und Mikroorganismen in ihren Laboren in Chemnitz und Freiberg.

Hintergrund: Grabungen in Manebach 

Die Forschungen an den Funden aus Manebach sind Teil eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten internationalen Projekts, in dem die TU Bergakademie Freiberg und das Museum für Naturkunde Chemnitz mit der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie München und dem Trinity College Dublin zusammenarbeiten. Insgesamt etwa 350.000 Euro stehen im Rahmen der Förderung für das Projekt zur Verfügung. Schon seit dem 18. Jahrhundert wurden in Manebach Fossilien gefunden, weshalb der Ort im Thüringer Wald weltweit als bedeutender Fundort fossiler Pflanzen der Perm-Zeit gilt. Die Funde begründeten die Paläobotanik als eigenständige Forschungsdisziplin und gewähren Einblicke in eine tropische Lebenswelt vor knapp 300 Millionen Jahren.
 

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Ronny Rößler, +49 (0)371 488 4550, roessleratnaturkunde-chemnitz [dot] de

Steffen Trümper, M.Sc., +49 (0)371 488 4561, steffen [dot] truemperathotmail [dot] de

Prof. Dr. Jörg W. Schneider, + 49 (0)3731 39 2856, schneidjatgeo [dot] tu-freiberg [dot] de


Professor Aneziris erhält Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde e.V.

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Prof. Dr. Christos Aneziris erhielt am 21.9.2020 die Tammann-Gedenkmünze der DGM

Die Deutsche Gesellschaft für Materialkunde (DGM) zeichnet damit die „weitreichenden wissenschaftlichen Arbeiten“ des Freiberger Keramik-Professors aus. „Dieses forschungs- und technologiebasierte Konzept ist die Grundlage seines weltweit anerkannten Wirkens als Hochschullehrer, Forscher und Partner der Industrie“, so Prof. Dr. Peter Quirmbach von der Universität Koblenz-Landau in seiner Laudatio auf den Preisträger.

Professor Christos Aneziris ist seit 2001 Universitätsprofessor am Lehrstuhl für Keramik der TU Bergakademie Freiberg. Daneben engagiert sich der Experte für moderne feuerfeste Werkstoffe im Vorstand der Organisation Federation for International Refractory Research and Education (Kanada), ist Gastprofessor am Zhengzhou Institute of Aeronautical Industry Management, Henan (China) und Honorarprofessor an der Wuhan University of Science and Technology, Hubei (China). Für sein wissenschaftliches Wirken, welches sich unter anderem in aktuell 424 gelisteten Publikationen, 135 Patenten, 53 abgeschlossenen Promotionen und 2 Habilitationen niederschlägt, wurde Professor Aneziris bereits mit international angesehenen Auszeichnungen, wie beispielsweise dem Alfred W. Allen Award der American Ceramic Society oder dem Fellowship der European Ceramic Society ausgezeichnet.

„Ich freue mich sehr über die Anerkennung durch das Preiskuratorium und bedanke mich beim Vorstand der DGM für die Verleihung der Tammann-Gedenkmünze. Auch in Zukunft werden mein Team und ich mit Freude dazu beitragen, die Weiterentwicklung von keramischen, feuerfesten und metallokeramischen Verbundwerkstoffen an der TU Bergakademie Freiberg voranzutreiben“, sagte Prof. Dr. Christos Aneziris anlässlich der Online-Preisverleihung.

Hintergrund: Die Tammann-Gedenkmünze der DGM


Die Tammann-Gedenkmünze ehrt DGM-Mitglieder, die sich als Leiter einer wissenschaftlich arbeitenden Forschergruppe um die Materialwissenschaft und Werkstofftechnik durch ein weitreichendes wissenschaftliches forschungs- oder technisches Entwicklungskonzept verdient gemacht haben. Sie wird höchstens einmal jährlich an eine Einzelperson verliehen und soll an Gustav Tammann erinnern, der die Metallkunde als eine physikalisch-chemische Wissenschaft begründet hat.

Zum ausführlichen Lebenslauf von Prof. Dr. Christos Aneziris

Ehrendoktorwürde für Vizerektor der Montanuniversität Leoben

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Prof. Dr. Peter Moser bei der feierlichen Ehrenpromotion an der TU Bergakademie

Eine langjährige, erfolgreiche wissenschaftliche Kooperation auf dem Gebiet der Rohstofftechnik, -wirtschaft und -politik verbindet die TU Bergakademie Freiberg und Prof. Peter Moser“, so Prof. Matthias Reich, Dekan der Fakultät für Geowissenschaften, Geotechnik und Bergbau der TU Bergakademie Freiberg. „Neben seiner Forschungsleistung ist der Ehrendoktortitel auch eine Anerkennung des persönlichen Beitrags von Professor Moser um die Weiterentwicklung der Internationalisierung der Aus- und Weiterbildung im Rohstoffsektor“, verdeutlichte Prof. Carsten Drebenstedt, Leiter der Professur Bergbau – Tagebau an der TU Bergakademie Freiberg in seiner Laudatio auf den Preisträger.

Gemeinsam mit der Freiberger Universität hat die Montanuniversität Leoben den Masterstudiengang „Advanced Mineral Resource Development“ und das Graduiertenkolleg „Rohstoffakzeptanz“ etabliert. Dank moderner, digitaler Ausbildungsmethoden im Rohstoffsektor, wie zum Beispiel dem Einsatz von Virtual Reality-Technologie, habe der Professor für Bergbaukunde dazu beigetragen, Studierenden beider Universitäten das nötige Rüstzeug für eine Branche im Wandel an die Hand zu geben.

Prof. Dr. Moser beim Eintrag ins goldene Buch der UniversitätProf. Dr. Peter Moser leitet seit 2008 den Lehrstuhl für Bergbaukunde, Bergtechnik und Bergwirtschaft der Montanuniversität Leoben und ist seit 2014 Vizerektor für Internationale Beziehungen. Der Ingenieur studierte in Leoben Bergwesen mit Spezialisierung im Tunnelbau. Nach dem Studium war er für eine Tunnelbaufirma tätig, bevor er 1984 wieder an die Montanuniversität zurückkehrte. Es folgten Promotion und Habilitation abwechselnd mit längeren Auslandsaufenthalten in Frankreich, Kanada, den USA und Australien. Von 2006 bis 2010 leitete Moser das Department Mineral Resources and Petroleum Engineering, in dem die sieben Rohstoff-Lehrstühle der Montanuniversität zusammengefasst sind.

Aufzeichnung der Ehrenpromotion am 23.9.2020.

Sächsische Transfer Roadshow stellt Ausgründung aus der Universität vor

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Dr. Jan Beyer, Institut für Angewandte Physik;Dr. Kay Dornich, Freiberg Instrume

"Die Technische Universität Bergakademie Freiberg trägt durch verschiedene Formen des Transfers dazu bei, regionale und branchenspezifische Innovationen zu entwickeln und zu unterstützen. Die Nähe zu den Unternehmen sowie die langjährige Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und universitären Spin-offs schaffen ein Umfeld für den kontinuierlichen Transfer in Form von Technologie, Wissen und Personal", so Ronny Kitteler von FutureSax.

Weitere Informationen: https://www.futuresax.de/saechsische-transfer-roadshow-in-freiberg

VFF-Ehrenmitglied spendet wertvolles Mikroskop

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Zwei Herren stehen vor einem Mikroskop

Das Mikroskop wird künftig den Studierenden für ihre Probenansprache und -präparation im Rahmen ihrer Bachelor- bzw. Masterarbeiten in den Studiengängen Bachelor Geologie/Mineralogie bzw. Master Geowissenschaften zur Verfügung stehen. Die Datierung von Gesteinen beispielsweise erfolgt über die Isotopenanalyse des Minerals Zirkon im isotopenchronologischen Labor von Frau Prof. Tichomirowa. Die wenige Mikrometer kleinen Kristalle treten nur akzessorisch auf und müssen aus dem aufbereiteten Gesteinsmaterial manuell ausgelesen werden, um eine verlässliche Analyse sicher zu stellen.

Das gespendete Mikroskop. Foto: TU Bergakademie Freiberg / Thomas BenkertHerr Dr. Achim Middelschulte ist der TU Bergakademie Freiberg seit der deutschen Wiedervereinigung nicht nur eng verbunden, sondern hat in den Jahrzehnten seine aktive Unterstützung im Kuratorium, im Beirat der Stiftungsprofessur Gastechnik im Förderverein VFF und weiteren Gremien eingebracht. Die Universität dankte ihm durch die Verleihung der Ehrendoktorwürde und der VFF-Ehrenmitgliedschaft. Auch die Stadt Freiberg erfuhr seine Förderung durch Kunstsachspenden an das Stadt- und Bergbaumuseum sowie mit seiner Ausstellung im Schloss Freudenstein „Historisches bergmännisches Porzellan“ während des Jubiläumsjahres „250 Jahre TU Bergakademie Freiberg“.

Universität und Förderverein sind dankbar und stolz, solchen Förderern wie Dr. Middelschulte verbunden zu sein.

Abschluss des Sonderforschungsbereiches 799: Kolloquium zu 12 Jahren innovativer Materialforschung

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Pulverschmieden zur Herstellung kompakter TRIP-Matrix-Composite.

Nach 12 Jahren Forschung zu innovativen Verbundwerkstoffen aus Stahl und Keramik – den TRIP-Matrix-Compositen -  läuft der SFB 799 in diesem Jahr aus.

Begonnen hat der SFB 799 an der TU Bergakademie Freiberg im Jahr 2008 mit der Vision, durch die „Hochzeit“ von TRIP-Stählen (TRIP: TRansformation Induced Plasticity) und Zirkoniumdioxid-Keramiken eine neue Familie von innovativen Hochleistungsverbundwerkstoffen zu entwickeln. Diese Vision haben die Wissenschaftler*innen in 12 Jahren intensiver und interdisziplinärer Forschungsarbeit erfolgreich umgesetzt – von den neuen Herstellungsverfahren über die Charakterisierung von Eigenschaften und Struktur und der gezielten Einstellung bestimmter Werkstoffeigenschaften bis hin zur Simulation und Modellierung ist eine neue Werkstofffamilie von Stahlmatrix-Verbundwerkstoffen entstanden. Das Besondere an diesen Verbundwerkstoffen ist neben den herausragenden Materialeigenschaften die Möglichkeit, dass durch die Variation des Stahl- bzw. Keramikanteils die mechanischen Eigenschaften des jeweiligen Bauteils gezielt angepasst werden können. Dies hat insbesondere in der Sicherheits- und Leichtbaukonstruktion enorme Vorteile, bspw. beim Einsatz der leichten Verbundwerkstoffe als Crash-Absorber in Fahrzeugen.

Zum Abschlusskolloquium wird im Rahmen von kurzen Fachvorträgen eine Auswahl der wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse aus allen drei Projektbereichen des SFB 799 vorgestellt. Prof. Dr. Margit Enke, Leiterin des Teilprojekts Öffentlichkeitsarbeit, führt durch das Programm. Prof. Dr.-Ing. Horst Biermann, seit Einrichtung des SFB 799 dessen Sprecher, gibt einen kurzen Rückblick auf die 12 Jahre Forschungsarbeit und -gemeinschaft im SFB 799. Interessierte können das Kolloquium ab 10.00 Uhr unter https://youtu.be/nYCOoCJmORE live verfolgen.

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