In Workshops, Vorträgen und Experimenten entdecken 15 Schulklassen der 10. bis 12. Klasse gemeinsam mit Freiberger Wissenschaftlern verschiedene Forschungs- und Studiengebiete der Universität.
Im Workshop „Familienschacht 3D-Modell“ erfassen die Mitarbeiter/innen des Instituts für Markscheidewesen und Geodäsie den Familienschacht, den Humboldt intensiv für seine bergmännische Ausbildung und geowissenschaftlichen Untersuchungen genutzt hat, mit Laser-Scannern. Aus den gesammelten Daten erstellen die Wissenschaftler gemeinsam mit den Schülern anschließend ein umfassendes 3D-Modell.
Im Workshop „Mineralanalytik“ untersuchen die Schulklassen unter anderem Minerale mit Hilfe moderner Methoden, wie dem Rasterelektronenmikroskop oder der Röntgenfluoreszenzanalytik. Diese ermöglichen einmalige Erkenntnisse über Eigenschaften wie Spaltbarkeit oder Härte. Anschließend erkunden die Schüler/innen bei einem Workshop im Forschungs- und Lehrbergwerk „Reiche Zeche“ in einer „Teufe“ von 150 Metern die Entwicklung der Bergbauforschung.
Im Workshop „Die virtuelle Welt der Geologen“ tauchen die Schüler/innen in die Welt der Geologen und Informatiker ein. In einem Minipraktikum lernen sie die Vorteile und Anwendungsgebiete von geologischen Modellierungen kennen und können in der Cave selbst virtuelle Modelle erstellen.
Im Workshop „Georeferenzpunkt“ unternehmen die Schüler eine Geocaching-Tour durch Freiberg und lernen, wie man die Genauigkeit des GPS-Empfängers am Smartphone, die sogenannte Georeferenz, einstellt, um die exakte Position geographischer Punkte ermitteln zu können. Nebenbei erfahren sie Wissenswertes über Humboldt und die Geschichte der Stadt.
Auf geologische Grabung gehen Schüler/innen im Workshop „Vulkanismus“ am Naturkundemuseum in Chemnitz. Dort erproben sie an fünf verschiedenen Stationen das geowissenschaftliche Arbeiten vom Fossilfund bis hin zur Datenerhebung für ein Digitalmodell. Ausgehend von Gemälden zu Humboldts Reisen in Südamerika und seinen Reiseberichten nähern sich die Schüler/innen dem Thema Vulkanismus zudem aus künstlerischer, gesellschaftlicher und naturwissenschaftlicher Sicht.
Die Forschungsreise führt die Schulklassen auch in die Paläontologisch-Stratigrapische Sammlung im Humboldt-Bau. Dort erfahren sie im Workshop „Der digitale Humboldt“ unter anderem, wie man mit 3D-Scannern und Handy-Kameras einmalige Sammlungsobjekte für die Nachwelt erhalten kann. Ein weiteres Highlight ist der 3D-Druck von Fossilien und anderen Objekten.
Nach einer kurzen Einführung zur Geophysik lernen die Schüler/innen im gleichnamigen Workshop in eigenen Versuchen, wie unterschiedlich schnell sich mechanische Wellen je nach Gestein und Druck ausbreiten. Diese Phänomene und noch viele mehr nutzen Geophysiker/innen, um tief in das Innere unserer Erde zu schauen.
Abgerundet wird das Programm durch verschiedene Angebote in die Studiengebiete Mineralogie, Petrologie, Markscheidewesen, Geodäsie, Geoökologie, Geophysik, Geoinformatik, Paläontologie, Keramik, Glas- und Baustofftechnik sowie dem Besuch der Mineralienausstellung terra mineralia und einer Campustour durch die Universität.
Hintergrund:
Kleine Fächer sind essentiell für unsere Gesellschaft. Sie gewährleisten nicht nur die Fächervielfalt an deutschen Universitäten, sondern ermöglichen zugleich eine differenzierte, interdisziplinäre Forschung. An der TU Bergakademie Freiberg sind das Studiengänge wie Mineralogie, Markscheidewesen, Industriearchäologie, Umformtechnik, Metallurgie und weitere. Innerhalb der Kleinen-Fächer-Woche der TU Bergakademie Freiberg wird deshalb besonders der Nachwuchs sensibilisiert.
Gefördert wird die Maßnahme von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der „Kleine Fächer-Wochen“.