
„Praktisches Wissen und soziales Gewissen zeichneten ihn aus – ebenso wie seine faszinierenden Bücher, die mit fachlicher Kompetenz und beeindruckenden Zeichnungen versehen, bis heute sowohl Lehrcharakter haben als auch bibliophile Kostbarkeiten sind“, erklärt Angela Kugler-Kießling von der Universitätsbibliothek. Die Ausstellung gehe zudem der Frage nach, warum der Gedenkstein auf dem Freiberger Donatsfriedhof, wo Trebra am 16. Juli 1819 beigesetzt wurde, ausgerechnet ein Kubus ist.
Eröffnet wird die Ausstellung am 29. Oktober um 18 Uhr mit einem Vortrag von Werner Wittig (Marienberg) zu „Treba als Freimaurer und Illuminat“. Bis Ende November können sich interessierte Besucher/innen im Lesesaal zum Leben und Wirken des „1. Zöglings der Bergakademie" informieren.
Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra wurde am 5. April 1740 in Allstedt (Sachsen-Anhalt) geboren. Mit 26 Jahren kam er für ein Studium nach Freiberg und war der erste von 18 Studierenden, die sich an der neu gegründeten Bergakademie einschrieben. Mit seiner Immatrikulation begann der bis heute erfolgreiche Lehrbetrieb der Bergakademie.
Nach einem Bergbau-Studium wurde er 1767 zunächst Bergmeister in Marienberg. Seine Dienstjahre in dieser Position gingen als „Trebraperiode“ in die Geschichte ein. Seine wichtigste Leistung war die Einführung neuer Technik und Technologien im Bergbau. So setzte er die ersten Wassersäulenmaschinen im sächsischen Bergbau ein und steigerte damit den Ertrag. Aber auch sozial war von Trebra engagiert. Er führte unter anderem einen einheitlichen Lohn und eine Krankenversicherung für die Bergleute sowie einen geregelten Schulunterricht für deren Kinder ein.
Nach Stationen im Bergkommissionsrat, als Bergmeister in Marienberg oder Vizeberghauptmann in Zellerfeld (Harz) wurde von Trebra im Jahr 1801 zum Oberberghauptmann des Freiberger Bergreviers berufen.