
Nach Angaben des deutschen Stahl-Zentrums ist Deutschland der größte Stahlhersteller in der EU und der siebtgrößte Stahlhersteller der Welt. Mit 17,2 Milliarden Euro hat die Stahlindustrie in Deutschland einen Anteil von rund 30 Prozent an der Wertschöpfung in der Stahlindustrie in Europa. Auch an der TU Bergakademie Freiberg wird zum Thema Stahl geforscht. Unter den diesjährigen 561 eingereichten Beiträgen zum Stahlinnovationspreis gehörten zwei Projekte in der Kategorie „Stahl in Forschung und Entwicklung“ zu den zehn besten Beiträgen.
„Hochfestes Feinblech für Wärmetauscher“
In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt des Institutes für Eisen- und Stahltechnologie der TU Bergakademie Freiberg entwickelte das Team um Christina Schröder unter Leitung von Prof. Dr. Andreas Weiß einen kosteneffizienten nichtrostenden Stahl. Dieser ist fester und gleichzeitig dehnbarer als herkömmliche Edelstähle. Bei der Herstellung lässt sich etwa ein Viertel des Materials einsparen. So wird zum Beispiel nur noch die Hälfte des teuren Legierungselementes Nickel benötigt, was auch das Risiko von Kontaktallergien senkt. Der Stahl, das Verfahren zur Herstellung von Feinblech und die Anwendung wurden als Internationales Patent angemeldet. Die Entwickler sind die Technische Universität Bergakademie Freiberg (Institut für Eisen‐ und Stahltechnologie), die DBI Gas‐ und Umwelttechnik GmbH, die WÄTAS Wärmetauscher Sachsen GmbH und die GESMEX GmbH.
Ansprechpartner: Christina Schröder, Tel.: 03731 / 39 3084
„Verlustarme Elektrobleche für energieeffiziente Antriebe“
Auch die DFG Forschergruppe 1897 am Institut für Metallformung hat sich mit ihrem Projekt ebenfalls beim Stahlinnovationspreis in der Kategorie Stahl in Forschung und Entwicklung beworben und gehört zu den Top-Ten. Die Forschergruppe arbeitet an der Weiterentwicklung und Optimierung der magnetischen Eigenschaften von hochsilizierten nicht kornorientierten Elektroblechen, die in elektrischen Antrieben und Generatoren eingesetzt werden. Um deren Effizienz zu steigern, betrachten die Forscher die gesamte Prozesskette experimentell und erarbeiten Modellierungs-Strategien für einen verbesserten Werkstoff.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Rudolf Kawalla, Tel.: 03731 / 39 2479