
In seiner Gastvorlesung diskutiert Carsten Drebenstedt mit den internationalen Hörern der UNIS die „Energiewende“ in Deutschland und die Rolle der Kohle. Dabei spielen die Erfahrungen bei einem umwelt– und sozialverträglichen Bergbaus in Deutschland eine wesentliche Rolle. „Mit den auf die Arktis ausgerichteten Fachbereichen Geologie, Geophysik und Technologie ergeben sich interessante Kooperationsmöglichkeiten für die TU Bergakademie Freiberg“ schätzt Drebenstedt ein. Themen wie Eismechanik oder Bauen im Permafrost sind für den Ingenieur spannende Herausforderungen, die sich gut mit den Freiberger Forschungskompetenzen ergänzen.
Prof. Drebenstedt tauscht sich derzeit auf Spitzbergen mit Fachkollegen und Bergbaugesellschaften aus Norwegen und Russland über die Chancen und Risiken der Rohstoffgewinnung in der polaren Region aus. Longyearbyen selbst und die anderem bedeutenderen Siedlungen auf Spitzbergen verdanken ihren Ursprung des Abbaus von Steinkohle, die u.a. lokal Wärme und Strom liefert, aber auch für chemische Verwertung nach Deutschland exportiert wird.
Die weltweit steigende Rohstoffnachfrage rückt auch die Arktis zunehmend in den Interessenfokus als Rohstoffquelle. In Longyearbyen, einem der nördlichsten Städte der Welt auf Spitzbergen, befindet sich mit dem University Centre in Svalbard (UNIS) die nördlichste universitäre Einrichtung norwegischer Universitäten, das sich mit dem sensiblen arktischen System befasst. Die Erschließung von Geo-Rohstoffen im Ökosystem Arktis sind ein Schwerpunkt der UNIS.
Das Archipel Spitzbergen steht nach dem „Spitzbergenvertrag“ von 1920 unter norwegischer Verwaltung. Die Unterzeichnerstaaten, u.a. Deutschland seit 1925, haben gleiche Rechte, u.a. an der Erkundung und dem Abbau von Rohstoffen.