
Neben der Erforschung und Anwendung feuerfester Materialien für die Metallschmelzefiltration und die Stahl- und Nichteisen-Metallurgie, standen der Einsatz feuerfeste Baustoffe für die Zementerzeugung und die Mikrowellensinterung bei der Herstellung keramischer Komposite-Materialien im Mittelpunkt des 8. Freiberger Feuerfestforums. So berichtete Prof. Rui Zhang, führender Wissenschaftler an der Zhengzhou University of Aeronautics, Zhengzhou (China) über den Einsatz von Mikrowellen bei der Sinterung von oxidbasierten Kompositen. Edyta Šnieżek und Dominika Madej von der AGH Krakow University of Science and Technology in Krakau (Polen) stellten ihre Forschungsarbeiten auf dem Gebiet korrosionsbeständiger keramischer Bauteile für die Zementherstellung vor. Prof. Natalia Sobczak vom Foundry Research Institute, Center for High Temperature Studies in Krakau (Polen) präsentierte innovative Ansätze bei der Anwendung feuerfester Materialien in der Stahl- und Nichteisen-Metallurgie. Enrico Storti vom Institut für Keramik, Glas- und Baustofftechnik der TU Bergakademie Freiberg gab einen Einblick in die Forschungsarbeiten zur Entwicklung funktionalisierte keramischer Filter für die Metallschmelzefiltration im Rahmen des Sonderforschungsbereichs (SFB) 920. Die Teilprojekte des SFB 920 stellten ihre Forschungsergebnisse zudem in einer Posterausstellung vor.
Ein wichtiges Anliegen des Freiberger Feuerfestforums ist der ständige Dialog zwischen Vertretern der Wissenschaft und der Industrie für eine kontinuierliche Weiterentwicklung feuerfester Materialien, um aktuellen Herausforderungen, wie steigende Anforderungen der Endanwender oder Auflagen zu einer nachhaltigkeitsorientierten Wirtschaft, zu begegnen. Ebenso versteht sich das Feuerfestforum als wichtige Plattform zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dazu stiftet der Verein „MORE – Meeting of Refractory Experts Freiberg e.V.“ jährlich den Theodor-Haase-Preis und zeichnet damit hervorragende Master- bzw. Diplomarbeiten auf dem Gebiet der „Feuerfest – Hochtemperaturanwendungen“ aus und erinnert an den Freiberger Wissenschaftler Theodor Haase und sein Engagement für die Ausbildung von Silikattechnikern. Diesjährige Preisträger sind Dominik Hahn (Universität Koblenz-Landau) und Marc Neumann (TU Bergakademie Freiberg).
In seine Masterarbeit, die am Kerneos Research and Technology Center in Frankreich durchgeführt wurde, hat Dominik Hahn ein analytisches Konzept zur Identifikation und Quantifizierung von organischen Zusatzmitteln, welche in Calciumaluminat-basierten Trockenzementmischungen zum Einsatz kommen, entwickelt. „Die Arbeit zeigt anschaulich, welche strategischen Überlegungen zur Verknüpfung experimenteller Forschung mit analytischer Messtechnik zur Identifikation organischer Bestandteile in Hochleistungsbetonen notwendig sind“, erklärt Prof. Peter Quirmbach von der Universität Koblenz-Landau, unter dessen Betreuung die Arbeit entstand.
Mit der Bewertung bruchmechanischer Eigenschaften von flammgespritzten keramischen Beschichtungen beschäftigte sich Marc Neumann in seiner Diplomarbeit, die unter Betreuung von Prof. Christos G. Aneziris vom Institut für Keramik, Glas und Baustofftechnik an der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt in der Schweiz und an der TU Hamburg-Harburg entstand.
Weiter Informationen zur Veranstaltung unter: https://www.dkg.de/veranstaltungen/konferenzen_und_tagungen/event/63