
Am 26. Oktober besuchte Dr. Idris Hadi, Rektor der Universität Ishik-Erbil und ehemaliger Minister für Hochschulbildung und Forschung im Nordirak, die TU Bergakademie Freiberg, unter anderem für Gespräche mit Rektor Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht über die künftige Zusammenarbeit. Die Rektoren beider Hochschulen unterzeichneten dazu eine erste Absichtserklärung.
Die Universität Ishik-Erbil ist eine private Universität im kurdischen Teil des Irak. Sie wurde im Jahr 2008 gegründet und hat inzwischen sieben Fakultäten und 20 Departments. Den aktuell 3.000 Studierenden stehen zwei Campus zur Verfügung. Die Lehre findet ausschließlich auf Englisch statt. Die Dozenten kommen aus elf Ländern, unter anderem aus den USA, Großbritannien, Kanada, der Türkei und Indien.
Die TU Bergakademie Freiberg soll die junge Universität bei der Erarbeitung neuer Studieninhalte im Bereich Maschinenbau unterstützen. Interesse seitens der Ishik-Universität besteht auch an sachkundiger Unterstützung beim Aufbau eines Studiengangs auf dem Gebiet der Mechatronik. Darüber hinaus sollen sich irakische Wissenschaftler und Studierende künftig im Rahmen von Forschungs- und Trainingsaufenthalten oder zu Sommerschulen an der TU Bergakademie Freiberg weiterbilden können.
Die TU Bergakademie Freiberg engagiert sich – gefördert vom DAAD – bereits seit vielen Jahren für den akademischen Wiederaufbau im Irak. Es bestehen vielfältige Kooperationsbeziehungen in den Bereichen Maschinenbau und Geowissenschaften bereits seit 2009 mit zehn Universitäten im Irak, unter anderem mit der Salahaddin University-Erbil, der Kirkuk University, der Polytechnic University Erbil und der University of Technology Bagdad. An der TU Bergakademie Freiberg sind derzeit acht Studierende aus dem Irak immatrikuliert.
Befragt nach der Sicherheitslage in der autonomen Region Kurdistan führte Prof. Hadi aus, dass Erbil sicher und das universitäre Leben nicht beeinträchtigt seien. Jedoch gibt es derzeit keine direkten Flugverbindungen nach Erbil. Auf Grund der derzeitigen politischen Situation müssen Ausländer nun ein Visum für den Irak beantragen. Dies betrifft leider auch die deutschen Kooperationspartner, welche bisher ohne Visum in den Nordirak einreisen konnten.
Koordiniert wurde der Besuch durch das Internationale Universitätsprofessor sowie
und Prof. Dr. Henning Zeidler vom Institut für Maschinenelemente, Konstruktion und Fertigung der TU Bergakademie Freiberg.