
Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Freiberger Professor Wolfram Kudla und Michael Bühler vom Projektträger Karlsruhe. Prof. Dr. Kudla war unter anderem Mitglied der „Kommission Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe“, kurz Endlagerkommission. Diese stellte erst im Juli 2016 ihren Bericht mit Empfehlungen zu den Auswahlkriterien sowie zum weiteren Prozess der Standortauswahl für ein Endlager für hochradioaktiver Abfälle vor. Dabei spielen auch langzeitstabile Verschlusssysteme für Schächte, Strecken, Bohrlöcher, Einlagerungsbereiche innerhalb eines Endlagers eine wichtige Rolle.
Welche Konzepte es für diese Systeme gibt und mit welchen Konstruktionen und Baumaterialien sie errichtet werden können, steht im Fokus des zweitägigen Fachgesprächs. Die Palette der betrachteten Baustoffe reicht dabei vom Salzgrusversatz über zementbasierte Betone, Magnesiabaustoffe, Schottersäulen, Asphalte und Bitumen und Bentonitdichtungen mit speziellen Äquipotenzialsegmenten. In einem weiteren Themenbereich werden Forschungsergebnisse zur numerischen Modellierung, zu untertägigen Demonstrationsversuchen und zur Qualitätssicherung bei der bautechnischen Realisierung von Verschlussbauwerken vorgestellt.
In fünf Beiträgen aus dem Institut für Bergbau und Spezialtiefbau sowie dem Institut für Anorganische Chemie zeigt auch die TU Bergakademie Freiberg als Mitorganisatorin ihre wissenschaftliche Expertise im Bereich der Endlagertechnik. Seit 1992/93 beschäftigen sich Freiberger Wissenschaftler mit dem Bau von langzeitstabilen Verschlussbauwerken für Untertagedeponien und Endlager für radioaktive Abfälle. Für ihre Projekte erhalten die Wissenschaftler unter anderem Fördergelder vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Im Rahmen der Exzellenz Initiative des Bundes hat sich die TU Bergakademie Freiberg mit einem Konzept beworben, welches sich mit den grundlegenden Mechanismen der Langzeitstabilität geologischer und technischer Materialien beschäftigen soll.
Das Fachgespräch Verschlusssysteme wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie finanziert und gemeinsam von der TU Bergakademie Freiberg und dem Projektträger Karlsruhe des Karlsruher Instituts für Technologie veranstaltet.