
Unter den über 100 Teilnehmern waren als Redner der Sächsische Staatsminister der Finanzen Prof. Dr. Georg Unland, der Schweizerische Honorarkonsul Peter S. Kaul, der Oberbürgermeister der Universitätsstadt Freiberg Sven Krüger sowie die Bürgermeister von Annaberg-Buchholz (Vertretung), Gelenau und Rothenkirchen, dem Geburtsort der am 18. Dezember 2016 Verstorbenen.
Mit der Dauerleihe eines großen Teiles ihrer Mineraliensammlung mit über 80.000 Stufen an die Universität ermöglichte Dr. Erika Pohl-Ströher die Einrichtung der weltbekannten Ausstellungen terramineralia im Freiberger Schloss Freudenstein und Mineralogische Sammlung Deutschland im Krügerhaus. Diese Besuchermagneten wurden seit 2008 von über 850.000 Menschen besucht und liegen seit einigen Jahren stabil bei 80.000 Besuchern jährlich. „Mit den Geowissenschaftlichen Sammlungen, der terra mineralia und der Mineralogischen Sammlung Deutschland haben wir gleich drei Sammlungen von Weltniveau in der Universitätsstadt. Freiberg ist zum Mekka der Mineralogie geworden“, so Kustos Andreas Massanek. Die Sammlung bereichert die universitäre Lehre und Forschung in Freiberg auf einzigartige Weise.
„Freiberg wäre ohne Dr. Erika Pohl-Ströher nicht so schön wie es heute ist. Ihr großzügiges Wirken ist so viel wert für die Universität, für die Stadt und für den Freistaat Sachsen. Deshalb freut sich die Bergakademie auch sehr, dass ein neu entdecktes Mineral nach der Stifterin benannt wurde – der Erikapohlit“, so Rektor Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht.
Im Rahmen des Gedenksymposiums stellte Kustos Andreas Massanek die Mineralsammlung von Dr. Erika Pohl-Ströher vor, Staatsminister und ehemaliger Rektor der TU Bergakademie Freiberg, Prof. Dr. Georg Unland, hielt eine anschauliche Vorlesung zum Thema „Wella und Mineralogie“, der Direktor der Geowissenschaftlichen Sammlungen Prof. Dr. Gerhard Heide sprach über das neu entdeckte Mineral Erikapohlit und Dr. Thomas Martin von der Erinnerungswerkstatt in Bonn sprach über „Heimat – Die Suche einer Sammlerin“.
Innerhalb weniger Jahre veränderte sich durch den Anstoß, den Dr. Erika Pohl-Ströher mit ihrer Stiftung gab, das Antlitz des gesamten Umfeldes um Schloss Freudenstein und dem Krüger-Haus zu einem attraktiven Teil des Stadtbildes des Geostandortes Freiberg.
Informationen zum Ehrikapohlit
Entdeckt wurde das bläuliche, bis dahin unbekannte Mineral in der Kupferlagerstätte Tsumeb im Otavi-Bergland in Namibia – einem Lieblingsrevier der leidenschaftlichen Sammlerin Dr. Erika Pohl-Ströher. Eine 0,5 Zentimeter große Probe des Erikapohlits ist im Afrika-Saal der terra mineralia untergebracht. Bereits 1994 wurde der Erikapohlit von dem privaten Mineraliensammler und -händler Dr. Georg Gebhard erworben. Es wurde relativ schnell erkannt, dass es sich um ein bislang unbekanntes Mineral handeln könnte. Umfangreiche Untersuchungen mit verschiedenen Bestimmungsmethoden bestätigten dies, so dass 1999 das in Afrika entdeckte Mineral der Öffentlichkeit in der Publikation „Tsumeb – a unique mineral locality“ noch unter einer Arbeitsbezeichnung vorgestellt wurde. 2010 wurde der neue Name von der International Mineralogical Association schließlich genehmigt und 2013 in der Fachpresse veröffentlicht.
Weitere Informationen finden Sie im Nachruf der Universität vom 22. Dezember 2016: http://tu-freiberg.de/presse/nachruf-auf-dr-erika-pohl-stroeher-stifterin-und-ehrensenatorin-der-tu-bergakademie-freiberg