
„Lithium ist einer der wichtigsten Rohstoffe für die Elektromobilität“, sagt Prof. Martin Bertau. „Die Studierenden beschäftigen sich mit dem hochaktuellen Thema der Gewinnung von Lithium sowie mit umweltschonenden Verfahren für Lithiumrecycling und wenden innovative Ansätze aus der Forschung an“, erklärt der Direktor des Instituts für Technische Chemie.Ab Sommersemester 2023 könnte der neue Versuchstand in den Labor-Praktika der Studiengänge Chemie, Angewandte Naturwissenschaft und SINReM zum Einsatz kommen. „Wie können chemische Prozesse an einem digitalisiertem Versuchsstand gesteuert werden? Und welche Messverfahren verwendet die Chemie dafür? – Die Antwort auf diese Fragen lernen die Studierenden dann ganz praktisch und mit modernster Ausstattung“, kündigt Prof. Martin Bertau an. Der Versuchsaufbau ermöglicht außerdem die Fernsteuerung des Versuchs aus dem Hörsaal. „Lerninhalte können wir dann in real-time auch Lerngruppen vorführen, die beispielsweise online unterrichtet werden“.
Fit für die Anforderungen von future work
Mit dem neuen Versuchsstand setzt das Team auch ein neues Lehrkonzept um. „Nicht jeder Versuch klappt bei der ersten Durchführung!“, sagt Dr. Ines Aubel, die Studierendengruppen in Labor-Praktika anleitet. Für den Umgang mit solchen unerwarteten Ereignissen während eines Versuchs sollen die Studierenden besonders geschult werden. „Verschiedene Kleingruppen erhalten zum Beispiel unterschiedliche Startbedingungen und sollen die Versuchsparameter mittels Berechnungen selbstständig festlegen und am Ende überprüfen, warum die Annahmen richtig oder vielleicht auch falsch waren“, so Dr. Ines Aubel. Das Team ist sich sicher: Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen so nicht nur, mit den Geräten umzugehen, theoretische Modelle anzuwenden und Daten auszuwerten sondern auch Teamwork, kreatives Arbeiten, kritisches Denken und verantwortliches Handeln.
Förderung durch den Fonds der Chemischen Industrie
Mit insgesamt knapp 350.000 Euro fördert der Fonds der Chemischen Industrie 17 Lehrprojekte aus den Themenfeldern Elektrochemie und Kreislaufwirtschaft. Das Projekt „Die Zukunft ist Elektrisch – Batterierohstoffe im Kreislauf“ des Instituts für Technische Chemie erhält 25.000 Euro für die Umsetzung des neuen Lehrkonzepts (Pressemitteilung des FCI vom 19.10.22).