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Auf den Spuren von Julius Weisbach – Interaktive Webseite zu seinem 150. Todestag veröffentlicht

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Julius Ludwig Weisbach im Porträt

„Der Professor für angewandte Mathematik, Bergmaschinenlehre und Markscheidekunst war einer der führenden deutschen Ingenieure im 19. Jahrhundert und gehört zu den bekanntesten und einflussreichsten Wissenschaftlern der Technischen Universität Bergakademie Freiberg“, erklärt Dr. Norman Pohl vom Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Bergakademie Freiberg. Sein Leben und seine wissenschaftlichen Erkenntnisse sind für Geschichtsinteressierte nun auch interaktiv aufbereitet. Mit einer digitalen Kartenanwendung begeben sich die NutzerInnen auf eine Reise entlang Weisbachs verschiedener Lebensstationen und erhalten historisch aufbereitete Informationen zu seinem Wirken.

Historische Bestände als Quelle

Die verwendeten Bilder, Zeichnungen und Unterlagen stammen aus Archivrecherchen, Bibliotheksarbeiten sowie Museumsbeständen und wurden von Konrad Grosswehelweg ermittelt und zusammengeführt. So sind beispielsweise auch von Weisbachs Arbeit überlieferte Artefakte der Sammlung markscheiderischer Instrumente und Objekte seiner Hydraulik-Experimente aus der Weisbach-Sammlung der TU Bergakademie Freiberg für die Web-Anwendung digitalisiert worden. „Die Darstellungsform einer interaktiven Karte als Web-GIS-Anwendung bietet uns eine neue Möglichkeit, die Begeisterung für die Geschichte von Maschinenbau, Vermessungswesen und Hydraulik zu wecken“, so Dr. Pohl.

Wegbereiter der Angewandten Mathematik

„Mit seinen Erkenntnissen trug Julius Ludwig Weisbach (1806–1871) maßgeblich zur frühindustriellen Mathematisierung des Ingenieurwesens bei, denn er verband auf einzigartige Weise die wissenschaftlichen Disziplinen der Mathematik und der Mechanik mit den praktischen Bedürfnissen von Ingenieuren“, erklärt Dr. Pohl.

Seine bedeutendste mathematische Leistung ist die Lösung der Grundaufgabe der orthogonalen Axonometrie mit Hilfe der Weisbachschen Formeln. Mit diesen Kenntnissen entwickelte er unter anderem die sogenannte Visier-Markscheidekunst, die althergebrachte Messtechniken mit dem Hängezeug durch Theodolit und Nivelliergerät ersetzte und später eine umfassende Vermessung des damaligen Königreichs Sachsens ermöglichte. In seiner Funktion für das Sächsische Oberbergamt erstellte Weisbach viele technische Gutachten über die einzelnen Gruben im sächsischen Bergbau, welche auch seine Lehrtätigkeit beeinflusst haben. Neben wichtigen Erkenntnissen zur Verbesserungen in der Markscheidekunst entwickelte Weisbach auch die Darcy-Weisbach-Gleichung (1845). Mit ihr sind hydraulische Berechnungen von Druckverlusten in Rohrleitungen möglich. 1860 erhielt er als erste Persönlichkeit überhaupt die Würde eines Ehrenmitgliedes des Vereins Deutscher Ingenieure.

Zur Web-Anwendung "Catch-Ing.": https://webvirt.hrz.tu-freiberg.de/web-GIS/Startseite/CatchIng.html

Weitere Informationen unter: https://tu-freiberg.de/fakult6/technikgeschichte-und-industriearchaeologie


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