
Diese wurden in den letzten 12 Jahren Forschung in Freiberg entwickelt. Das an den Sonderforschungsbereich (SFB) 799 assoziierte Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Am Ende der letzten Förderperiode des Sonderforschungsbereichs richten die Forscher/innen mit dem neuen Projekt den Blick auf die Kombination der Eigenschaften der beiden neu entwickelten Stahlvarianten. Dabei werden die Schichten aus TRIP- und TWIP-Stahl durch Walzplattieren zu einem Laminatwerkstoff zusammengefügt, der insbesondere für den Einsatz in der Automobilindustrie von Interesse sein könnte. „In Kombination mit einem ultrafeinkörnigen Gefüge in der Bindungszone beider Stahlvarianten können wir die mechanischen Eigenschaften des Werkstoffverbundes verbessern“, erklärt Prof. Dr. Horst Biermann vom Institut für Werkstofftechnik.
„Schwerpunkte unserer Untersuchungen werden dabei einerseits die hochauflösende Charakterisierung der Bindungszone zwischen den beiden Stahlvarianten und andererseits die Abbildung von Prozess- und Werkstoffverhalten in einer Computersimulation sein“, verdeutlichen die Teilprojektleiter PD Anja Weidner und PD Matthias Schmidtchen. „Für die Modellbildung können wir auf langjährige Entwicklungsarbeiten innerhalb des SFB und weiteren Forschungsprojekten zurückgreifen. Um die Mechanismen-basierten Plattier- und Werkstoffmodelle weiter verbessern zu können, bedarf es weiterer, präziserer Messdaten aus den schwer zugänglichen Bindungszonen zwischen den Stahlschichten.“ Für dieses Vorhaben bekommen die Freiberger Wissenschaftler/innen Verstärkung aus Manchester: Die DFG fördert den Aufenthalt von Prof. Tamas Ungar von der University of Manchester, Großbritannien als Gastwissenschaftler in Freiberg.
Hintergrund: SFB 799 „TRIP-Matrix-Composite“
Durch den Verbund von Stahl und Keramik ist es den Freiberger Wissenschaftler/innen gelungen, eine neue Klasse von Hochleistungs-Verbundwerkstoffen zu entwickeln. Dafür wurden hochlegierte, nichtrostende Stähle höchster Festigkeit und Verformbarkeit mit schadenstoleranten Zirkondioxid-Keramiken zusammengebracht. Der an acht Instituten und vier Fakultäten der TU Bergakademie Freiberg laufende Sonderforschungsbereich 799 wird seit 2008 von der DFG gefördert und endet in diesem Jahr. Die Mitglieder des Sonderforschungsbereichs erzielten mit ihren Ergebnissen und Veröffentlichungen zahlreiche Auszeichnungen, wie zum Beispiel Best Paper Awards, Editor Awards, den Eduard Maurer Preis oder die August-Wöhler-Medaille. Mit Sonderforschungsbereichen fördert die DFG bis zu zwölf Jahre lang fächerübergreifende Forschungsprogramme zur Bearbeitung innovativer, anspruchsvoller, aufwendiger und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben.
Ansprechpartner:
PD Dr.-Ing. habil. Matthias Schmidtchen, matthias [dot] schmidtchenimf [dot] tu-freiberg [dot] de, Tel.: 03731/39- 2476
PD Dr.-Ing. habil. Anja Weidner, weidnerww [dot] tu-freiberg [dot] de, Tel.: 03731/39-2124