
Gewinner in der Kategorie „Wissenschaftler“ wurde das Freiberger Team „“. Der innovative Ansatz der Quantus-Agriculture Technologie beruht auf der Echtzeitcharakterisierung von Böden und modernisiert das Precision Farming in der Landwirtschaft. Unter Verwendung der Hochleistungstechnologie werden alle düngungsrelevanten Informationen in Echtzeit ermittelt und Kunden wie Landwirten, Ministerien oder Behörden zur Verfügung gestellt. Das bildet zum einen die Grundlage, um die auf den Boden und auf die Pflanze abgestimmte Düngemittelmenge/-zusammensetzung online applizieren zu können. Zum anderen werden die Voraussetzungen für eine Dokumentationspflicht des Stoffkreislaufes geschaffen. Die Technologie wurde von Dr. Daniela Vogt, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Analytische Chemie an der TU Bergakademie Freiberg, sowie Dr. Michael Schüngel entwickelt. Das Team kann sich über ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro freuen, welches vom Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS) gestiftet und übergeben wurde.
Den ersten Preis in der Kategorie „Studierende“ konnte mit Nancy Kolb und Marije Hectors ebenfalls ein Team der TU Bergakademie Freiberg gewinnen. Um Bohrkerne zu dokumentieren, wird in den Geowissenschaften unter anderem die Methode der Bohrkernfotografie genutzt. Aktuell sind die Aufnahmen jedoch nicht standardisiert. Die zwei Studierenden arbeiten im Projekt „Corious“ an einem Verfahren, um nicht nur standardisierte Fotoaufnahmen von Bohrkernen zu machen, sondern dies auch ortsunabhängig und kostengünstig zu realisieren. Die Lösung besteht aus einer mobilen Apparatur, aus einer Software sowie aus einer Datenbank, aus der die Daten in Echtzeit jederzeit und weltweit abgerufen werden können. Ein erster Prototyp wurde bereits gebaut. Der Preis ist ebenfalls mit 1.000 Euro dotiert und wurde von der Volksbank Chemnitz eG gestiftet und übergeben.
Vor allem in der Kategorie „Wissenschaftler“ war die TU Bergakademie Freiberg besonders stark vertreten. Drei der vier Finalteams kamen aus Freiberg. Dazu zählte neben dem Gewinner „Quantus“ das Projekt „Rockfeel“ um Bruno Grafe und Katharina Rosin von der Professur für Bergbau – Tagebau von Prof. Dr. Carsten Drebenstedt. Rockfeel ist ein Technologieentwickler für intelligente mechanische Gewinnungs- und Vortriebsmaschinen im Berg- und Tunnelbau. Kernprodukt ist dabei ein Analysesystem zur Bestimmung von Gesteinseigenschaften während des Gewinnungsvorganges. Dieses besteht aus Sensoren, nachgeschalteter Hardware sowie einer selbst entwickelten Software. Bergwerke können dadurch ihre Abfallmengen und damit ihren Einfluss auf die Umwelt reduzieren. Aktuell ist die Beantragung eines EXIST-Forschungstransferprojektes geplant. Das Team ist hochmotiviert, die Technologie bis zur Markteinführung zu begleiten und die eigene Forschungsarbeit „weiter wachsen zu sehen“. Das Team konnte sich über 100 Euro freuen.
Das vierte Finalteam „Text to knowledge“ (T2K) von der Professur für Intercultural Communication von Prof. Dr. Hinner hat sich das Ziel gesetzt, eine computerlinguistische Software zu entwickeln. T2K analysiert Texte, verbessert die Textqualität und extrahiert das in Texten enthaltene Wissen. Dafür kombiniert das Team NLP (natural language processing) und Künstliche Intelligenz. Das dreiköpfige Team um Dr. Anne-Kathrin Schumann, Martin Rosenbusch und Lilia Diriavka wird derzeit über ein EXIST-Gründerstipendium an der TU Bergakademie Freiberg gefördert und arbeitet gemeinsam mit Pilotkunden an der Validierung der Idee. Die Gründung ist für 2020 geplant. Auch hier gab es ein Preisgeld in Höhe von 100 Euro.
Hintergrund: „Schicke Ideen“
Das Gründernetzwerk SAXEED der südwestsächsischen Hochschulen macht es sich mit dem Wettbewerb „Schicke Ideen“ zur Aufgabe, unter allen Einsendungen die besten Geschäftsideen zu finden. Zur Teilnahme aufgerufen waren alle Studierenden, Mitarbeitende sowie Professorinnen und Professoren der vier SAXEED-Standorte: TU Chemnitz, TU Bergakademie Freiberg, Hochschule Mittweida sowie Westsächsische Hochschule Zwickau. Insgesamt wurden in diesem Wettbewerbsjahr 43 Geschäftsideen eingereicht. Jede Einreichung erhielt dabei in der ersten Bewertungsrunde drei Juryfeedbacks aus den Perspektiven „Wissenschaft“, „Wirtschaft/Banken“ und „Existenzgründungsförderung“. Sowohl das Publikum als auch eine siebenköpfige Live-Jury entschieden auf Basis der Kurzpräsentationen über Siegerinnen, Sieger und Platzierte.