
Pyrolyseverfahren sind ein zentrales Element für die Kohlenstoffkreislaufwirtschaft. Das zeigte sich einmal mehr beim Freiberger Pyrolysetag, zu dem mehr als 60 Experten insbesondere aus der Industrie an die Technische Universität Bergakademie Freiberg kamen, um sich gemeinsam über die die Möglichkeiten und Grenzen der verschiedenen Pyrolyseverfahren, aber auch über technische und rahmenpolitischen Herausforderungen auszutauschen.
Durch Pyrolyse können organische Materialien wie Biomasse oder auch Abfälle thermisch in ihre strukturellen Bestandteile umgewandelt werden. Dabei entstehen gasförmige, flüssige und feste Produkte, die zu Wertstoffen weiterverarbeitet werden können.
Die Einsatzmöglichkeiten von Pyrolyseverfahren beim stofflichen Recycling von Abfall- und Reststoffen sind vielfältig. Einerseits werden Pyrolyseprozesse zur Entfernung von organischen Komponenten, Beschichtungen oder Verunreinigungen aus Verbundmaterialien wie Verpackungen oder faserverstärkten Compositen genutzt, um Metalle, Fasern oder andere Wertstoffe zurückzugewinnen. Andererseits können insbesondere die entstehenden Kohlenwasserstofffraktionen als Rohstoff für die chemische Industrie dienen.
Auch die kohlenstoffreichen festen Rückstände können zu Wertstoffen aufbereitet werden. Pyrolyseprozesse können zudem für die thermochemische Aufbereitung von Abfall- und Reststoffen zur Verbesserung der Homogenität, Stabilität, Zerkleinerungsfähigkeit und Energiedichte genutzt werden, um sie in Nachfolgeprozessen besser einer stofflichen Verwertung zuführen zu können.