
“Insbesondere das am Lehrstuhl laufende DFG-Projekt „Biogene Mineralisation in zementären Systemen: Auswirkungen auf Selbstheilungsmechanismen und Dauerhaftigkeit“ profitiert aktuell von ihrer fachlichen Kompetenz“, sagt Gastgeber Prof. Thomas A. Bier, Inhaber der Professur für Bauchemie und Bauverbundwerkstoffe.In den Freiberger Baustoff-Laboren führt Prof. Hiroko Makita dafür Experimente zur Wechselwirkung von Bakterienkulturen mit Zementsuspensionen durch. „Baustoffe sind in feuchtem oder wässrigem Milieu häufig Mikroorganismen, das heißt Bakterien oder Pilzen, ausgesetzt. Die Aktivität der Mikroorganismen kann für mineralogische, chemische und strukturelle Veränderungen am Material verantwortlich sein“, erklärt die Gastprofessorin. Gleichzeitig können Mikroorganismen positive Auswirkungen auf den pH-Wert, die Leitfähigkeit und die Wärmeentwicklung und damit auf die sogenannte Selbstheilung der Baumaterialien haben: „Durch die gezielte Zugabe von Bakteriensuspensionen untersuchen wir die Wechselwirkungen und die Frage, wie diese zur Entwicklung von nachhaltigeren Zementen und Betonen genutzt werden könnten.“
Erfahrungen an Studierende weitergeben
Während ihres Aufenthalts an der TU Bergakademie Freiberg hat Prof. Hiroko Makita außerdem innerhalb einer Vorlesungs-/Seminarreihe für Studierende und Forschende sowohl ihre Arbeitsgebiete als auch die dem entsprechende Entwicklung als Forscherin präsentiert. Themen waren beispielsweise “Research on the ecology of marine microorganisms and their utilization” und “Introduction of my career steps and workplace - Invitation to research on microorganisms inhabiting deep-sea environments”. Im Rahmen des Coachingprogrammes der Graduierten- und Forschungsakademie der Universität „Junge Frauen an die Spitze“ berichtete sie von ihren Erfahrungen in der Wissenschaft.
Hintergrund: Gastprofessorinnenprogramm Sachsen
Das Gastprofessorinnenprogramm Sachsen unterstützt Wissenschaftlerinnen, die für drei bis sechs Monate an sächsischen Hochschulen hochkarätige Forschungsarbeiten umsetzen und ihre wissenschaftliche Reputation steigern möchten. Das Gastprofessorinnenprogramm zielt darauf ab, exzellente internationale und nationale Wissenschaftlerinnen für die Forschung und Lehre an sächsischen Hochschulen zu gewinnen sowie den Frauenanteil an den Professuren der sächsischen Hochschulen zu erhöhen. Das Programm richtet sich an bereits berufene (inter)nationale Professorinnen und herausragende (inter)nationale Wissenschaftlerinnen aller Fachdisziplinen, die die Voraussetzungen für eine Berufung bereits erfüllen oder eine vergleichbare Qualifikation im Rahmen einer Forschungstätigkeit in der Wirtschaft erlangt haben. Das Stipendium umfasst Personalkosten, Reisekosten und Sachkosten.