
Anlässlich einer Podiumsdiskussion am vergangenen Freitag (16. Juli) kamen dazu unter anderem Vertreter des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD, des sächsischen Hochschulministeriums, der TU Bergakademie Freiberg und von Unternehmen zusammen.
Dabei standen die folgenden drei Kernfragen im Vordergrund:
- Was ist eine europäische Universität und was fasziniert Sie an dieser Idee?
- Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit speziell in Ihrem Bereich?
- Wie sieht Ihre Vision für die Ausrichtung von EURECA-PRO aus?
Komptenzen bündeln und sichtbar machen
Im Ergebnis wurde von allen Beteiligten auf die enormen Chancen hingewiesen, die das von der EU propagierte Modell europäischer Hochschulen beinhaltet. Diese bieten als Netzwerke die Möglichkeit, vorhandene fachliche Kompetenzen zu bündeln und auf eine neue Weise europäisch aber auch generell international sichtbar zu machen. Speziell was den Kern des Studierens anbetrifft, wurde herausgestellt, dass es die Möglichkeit gibt, tatsächlich von Anbeginn an vollwertige europäische Curricula zu konzipieren. Somit können auch die mit dem Kernthema des verantwortungsvollen Konsumierens und Produzierens verbundenen Fragen auf einer gemeinsamen europäischen Ebene gefasst und bearbeitet werden. Im engeren Sinne kann über den Verbund in Richtung einer Herausbildung einer gemeinsamen Fachsprache (language), eines gemeinsamen Verständnisses (message) und nicht zuletzt an einer gemeinsamen Begriffsbildung (technical terms) für dieses Themenfeld der Vereinten Nationen (Sustainability Development Goal / SDG-Nr. 12) zielgerichtet gearbeitet werden.
Angeregt wurde, bei der künftigen Herausbildung der Hochschul-Allianzen neben der Arbeit in der Fläche der europäischen Hochschullandschaft auch explizit auf die Herausstellung einer international wahrnehmbaren und wettbewerbsfähigen Exzellenz in dem jeweiligen Themenfeld hinzuwirken. So wird es auch neben der typischen Evaluation von Zwischenergebnissen der Verbünde auch im Sinne eines Co-Creations um die konzeptionelle Weiterentwicklung des Allianz-Ansatzes gehen.
Mehr unmittelbar auf den fachlichen Kern der Ausbildung im Bereich SDG-12 gerichtet, wurde in der Diskussion auch darauf gedrungen, stets eine auch über Europa hinausgehende Perspektive bei der Frage der Umweltauswirkungen einzunehmen. Es gilt zum Beispiel zu verhindern, dass der in Europa forcierte Umstieg auf die Elektromobilität nicht zu Umweltschäden in Ländern wie beispielsweise Bolivien führt, die die dafür notwendigen Rohstoffe liefern. Hierzu wurde unter anderem darauf verwiesen, dass es ein sehr hohes Maß an transferierbarem Know-How zum Beispiel im Umgang mit Bergbaufolgen in Deutschland bzw. Europa insgesamt gibt. Ganz speziell was die TU Bergakademie Freiberg anbetrifft, wurde auch berichtet, dass aktuell eine Professur an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften ausgeschrieben wird, die sich explizit dem Themenkreis „Corporate Sustainability and Environmental Management“ widmen wird. Mit der damit verbundenen Lehre kann fortgesetzt ein Beitrag geliefert werden, europäische Studenten von Beginn an, für diese Fragen zu sensibilisieren, um danach in der beruflichen Praxis für die Vermeidung von zum Beispiel durch Unternehmen verursachte Umweltschäden zu sorgen.
Zum Video-Mitschnitt der Veranstaltung.