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Europäisches Hochschulnetzwerk EURECA-PRO: Die nächsten Schritte an der TU Bergakademie Freiberg

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Das Hauptgebäude der TU Bergakademie Freiberg. Foto: D. Müller

Bei einem Kick-off Meeting aller Partner im Verbund „The European University Alliance on Responsible Consumption and Production (EURECA-PRO)“ wurden nun konkrete Maßnahmen definiert. Was bedeutet der Titel für die Universität?

Prof. Carsten Drebenstedt, Hauptantragsteller von Seiten der TU Bergakademie Freiberg: Europa ist ein Innovationsstandort. Damit das so bleibt, benötigen wir die besten AbsolventInnen und müssen die besten Lehr- und Lernmethoden sowie -inhalte nutzen und diese ständig weiterentwickeln. Dafür müssen wird die Grenzen innerhalb Europas überwinden und unsere Kompetenzen bündeln. Verschiedene kulturelle, soziale und organisatorische Herangehensweisen sind unsere Stärke. Was liegt also näher, als sich der Stärken des Einzelnen bewusst zu werden und sie zum Vorteil der Gemeinschaft zu nutzen. Mit EURECA-PRO gehen wir den ersten Schritt und ich freue mich darauf, die Hochschulallianz in den kommenden Jahren mitzugestalten.

Prof. Urs Peuker, Prorektor für Strukturentwicklung: Bei der erfolgreichen Antragstellung profitierte die TU Bergakademie Freiberg von den Erfahrungen der europäischen Vernetzung im Exzellenznetzwerk EIT RawMaterials. Die Aktivitäten werden durch die Sächsische Staatsregierung im Rahmen der EuProNet-Richtlinie gefördert. Es ist sehr erfreulich, dass die Zusammenarbeit mit den bestehenden Partnern auf eine neue Ebene gehoben und mit weiteren Experten in Sachen Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit ergänzt wird.

Ingrid Lange, Direktorin IUZ: Das Konsortium der Partneruniversitäten unter Leitung der Montanuniversität Leoben hat die Hürde der Antragstellung genommen; unsere Universität ist nun Teil eines erlesenen Netzwerks. Die eigentliche Arbeit beginnt aber erst: Nun kommt es darauf an, die beteiligten Hochschulen zu einer Europäischen Universität zu formen. Das stellt uns natürlich auch vor Herausforderungen und kann nur durch eine Stärkung der notwendigen personellen und finanziellen Ressourcen gelingen.

Ziel des Verbundes ist es, Forschung und Ausbildung im Themenfeld „Verantwortungsbewusst Produzieren und Konsumieren“ voranzutreiben – wie soll dieses Ziel an der Universität langfristig umgesetzt werden?


Prof. Carsten Drebenstedt: Verantwortlich Konsumieren und Produzieren - So lautet auch das zwölfte der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Es geht um nicht weniger als das Schicksal der Menschheit auf unserem Planeten mit seinen begrenzten Ressourcen, aber einer rasant wachsenden Bevölkerung und steigenden Bedürfnissen. Da wir in den entwickelten Industrieländern etwa fünf Mal so viel Rohstoffe pro Person einsetzen, wie der Rest der Welt, benötigen wir dringend energie- und materialeffiziente Lösungen und ein Umdenken bei den Produzenten, Verbrauchern und in der Politik.

Prof. Urs Peuker: Deshalb wollen wir neue Studienprogramme entwickeln, die der Zukunft der gesellschaftlichen Entwicklung gerecht werden und technische, ökologische, soziale, rechtliche und andere Aspekte inter- und transdisziplinär miteinander verbinden. Langfristig haben sich die Partnerhochschulen vorgenommen, bis 2040 einen mobilitätsfreundlichen, virtuellen und integrierten europäischen Bildungsraum zu formen.

Welches sind die konkreten nächsten Schritte?

Prof. Carsten Drebenstedt: Schon in einem Jahr könnten die ersten Master- und/ oder Promotionsstudierenden ihr Studium der „European Studies in Responsible Consumption and Production“ als neues Prädikat beginnen. Darüber hinaus entwickeln wir gemeinsam Bachelor- und Weiterbildungsprogramme. Dabei stehen immer die Studierenden im Mittelpunkt. Sie sollen sich gleichermaßen aus den Angeboten der Partner-Universitäten in verschiedenen Fachbereichen das Studien-Programm zusammenstellen und gleichzeitig Europa als einen Lern- und Wissenschaftsraum wahrnehmen.

Wie profitieren Studierende und Mitarbeitende noch von den geplanten Neuerungen?


Ingrid Lange: Unsere Studierenden sowie alle HochschulmitarbeiterInnen werden von der engen Kooperation zweifellos deutlich profitieren. Es wird in den nächsten Jahren für alle Universitätsangehörigen zahlreiche Angebote geben. Geplant sind Workshops zu verschiedenen europäischen Themen, (medien-) didaktische Projekte, Vernetzungstreffen von VerwaltungsmitarbeiterInnen, interkulturelle studentische Projekte und Bildungsangebote, Sommerschulen, Austausch von Lehrenden und Studierenden oder Angebote zum Fremdsprachentraining für die Sprachen der Partneruniversitäten beziehungsweise -länder. Aber auch hier in Freiberg sollen beispielsweise mehr Deutschlernangebote, die Unterstützung studentischer Initiativen und die Weiterentwicklung der Willkommenskultur zu einer noch besseren Integration internationaler Studierender und Gäste beitragen.

Nur im regelmäßigen Austausch können wir voneinander lernen und unsere Prozesse so optimieren, dass alle Herangehensweisen in ihrer Diversität erhalten bleiben aber trotzdem optimal zusammenarbeiten und zu einem großen Ganzen zusammengeführt werden können.

Hintergrund: Über die European Universities Initiative (EUI)


Die European Universities Initiative (EUI) gehört zu den Leitinitiativen der Europäischen Union (EU) zum Aufbau eines europäischen Bildungsraumes. Ziel ist die Stärkung strategischer Partnerschaften zwischen Hochschuleinrichtungen in der gesamten EU und die Herausbildung von 41 „Europäischen Hochschulen“ bis 2024. Mit den Mitteln aus dem Programm Erasmus+ will die Europäische Kommission die Qualität, Attraktivität und internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hochschulbildung stärken. Der Hochschulverbund EURECA-PRO erhält in den kommenden drei Jahren eine Förderung in Höhe von rund fünf Millionen Euro für den Aufbau des Hochschulnetzwerks. Begleitet wird das Projekt mit Maßnahmen aus dem EU-Forschungsprogramm „Horizon 2020“ und einer nationalen Initiative über den Deutschen Akademischen Austauschdienst.


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