
Das Freiberger Biohydrometallurgische Zentrum (BHMZ), welches von der Dr.-Erich-Krüger-Stiftung finanziert wird, führt schon seit drei Jahren Lehrprogramme für Doktoranden zu verschiedensten Aspekten der Gewinnung von Metallen durch Hydrometallurgie und insbesondere Biohydrometallurgie durch. In diesem Semester kommt ein weiteres hinzu, die SysMetEx Summer School, wobei das Akronym für „Systembiologie acidophiler Biofilme für effiziente Metallextraktion“ steht. Dabei handelt es sich um ein BMBF-Projekt der Universität Duisburg-Essen mit mehreren europäischen Partnern unter der Leitung von Prof. Wolfgang Sand, der sich mehr als drei Jahrzehnte lang mit dem Thema Biohydrometallurgie beschäftigt hat.
Die Biohydrometallurgie, das In-Lösung-Bringen von Metallen durch Bakterien, gewinnt zunehmend an Bedeutung, um die globale und nationale Versorgung mit Metallen sicherzustellen. Das BHMZ an der Bergakademie arbeitet fortwährend an neuen Lösungen für die alternative und umweltverträgliche Gewinnung von strategischen Metallen. Vortragende aus Deutschland, Chile, Wales und den Niederlanden werden in dem dreitägigen Programm der Summer School viele Aspekte rund um die Biohydrometallurgie, wie beispielsweise die Biofilmbildung auf den Erzmineralen, die Reaktion der Bakterien auf die Toxizität mancher Metalle, die Auffindung und Beschreibung neuer Bakterienarten und zahlreiche Anwendungsbeispiele vorstellen und diskutieren.
„Die Tatsache, dass vier Gastredner und ein Teilnehmer aus Chile an der Veranstaltung beteiligt sind, zeigt auch hier wieder, wie gut die TU Bergakademie Freiberg mit Chile kooperiert“, sagt Prof. Michael Schlömann. Sowohl für die chilenischen als auch die insgesamt 42 teilnehmenden Doktoranden, Postdocs, Firmenmitarbeiter und Studenten sowie für die fünfzehn Vortragenden wird es auch im Rahmenprogramm neben den Hauptveranstaltungen beispielsweise bei einem Besuch im Forschungs- und Lehrbergwerk „Reiche Zeche“ um die Biohydrometallurgie gehen.
Neben den zahlreichen Vorträgen wird Prof. Sand am 10. August feierlich als Gastprofessor an der TU Bergakademie Freiberg willkommen geheißen. „Ich freue mich, dass wir Prof. Wolfgang Sand als Gastprofessor gewinnen konnten. Mit ihm kommt eine der Größen der Biohydrometallurgie hier an unsere Universität, was uns einmal mehr zu einem der wichtigsten Standorte Deutschlands in diesem Bereich macht“, meint Prof. Schlömann.